“Tue Anderen nicht, was du nicht willst, dass man dir selbst tut!“
einfachste und älteste mir bekannte Formulierung der Menschenpflichten
Mit fast 69 Jahren ist man geneigt, sein Leben einmal wieder an sich Revue passieren zu lassen. Man legt sich Rechenschaft über seinen Werdegang ab und hat auch manchmal das Bedürfnis, Andere an diesem Prozess teilhaben zu lassen. Es mag den Einen oder Anderen, oder die Eine oder Andere interessieren.

Moralische Grundlagen
Meine Mutter war eine herzensgute Frau und der Gehalt des vorangestellten moralischen Mottos ist wohl die wichtigste Lehre, die ich, den sie mit fast vierzig Jahren bekam, von ihr empfangen habe.
Von meiner Grundschullehrerin, Anita Sellenschloh (1), hatte ich am Klarsten erfahren, dass ich in einer Gesellschaft lebte, die noch bis fast zwei Jahre vor meiner Geburt 1947 die schlimmsten Verbrechen der Menschheit hervorgebracht und unendliches Leid über erhebliche Teile der Welt gebracht hatte. Völlig unmissionarisch hat sie in mich den Keim eines sehr gerechtfertigten Misstrauens der eigenen Gruppe gegenüber gesät, denn diese unbezweifelbaren Taten zu beurteilen, hatte mir meine Mutter das Handwerkszeug gegeben.
Mein Vater, in nicht Wenigem ein klassischer Familientyrann und einem gestandenem Familienvorstand, wie man ihn hierorts in vielen Köpfen in Moslemgesellschaften für typisch hält, sehr ähnlich, hat mich erfahren lassen, wie schwierig es ist, begangenes Unrecht wirklich einzugestehen und wirklich zu bedauern, denn sein Abstand dazu, dass er recht früh in die Partei der Nazis eingetreten war und es auch im Krieg bis zum Leutnant bringen musste, war zwar mit Bedauern angereichert, aber ohne tiefe Reue. Immer kam es mir so vor, dass er mehr Selbstmitleid wegen der Folgen durch eine harte Nachkriegszeit als Mitleid mit den Opfern des von ihm unterstützten Systems verspürte.
Ähnliches traf aber auch auf seinen sieben Jahre jüngeren Bruder zu. Man war in den Sechziger Jahren geläutert, aber zu einem “Jiddischen Witz“ reichte es noch. Ich werde nie vergessen, wie es mir bei so einer, mehr mit schmunzelndem Paternalismus als mit einer Schwingung ungebremster Verachtung hervorgebrachten Posse, angesichts seines physischen Anblicks und Gesichtsausdrucks wie Schuppen von den Augen fiel, “du machst dich hier gerade über dich selbst lustig!“. Bald konnte ich zwei und zwei zusammenzählen und der zweite Vorname meines Vaters, David, der Familienname Jakobs seines Großvaters und auch im familiären Umfeld der Familienname David machten mir klar, dass sein unseliges Engagement etwas mit dem Verleugnen von Teilen der eigenen Existenz und Vorfahrenschaft zu tun hatte. Hätten die Nazis alles Jüdische in Deutschland umbringen wollen, hätten sie das halbe Volk umbringen müssen und es nicht bei der astronomischen Zahl von sechs Millionen Opfern ihres antijüdischen Rassenwahnes belassen können. So schwindelte man sich fleißig seine eigenen jüdischen Anteile fort. Aber auch der Vater meiner Cousine, deren Mutter, die Schwester meiner Mutter, die mit einem schweren psychischen Leiden in der NS-Zeit verstarb, passte in dieses Bild. Er war in unseligen Zeiten ganz ähnlich wie mein Vater engagiert. Sein eigener Großvater wurde aber lange vor dem Ausbruch des Wahnsinns wegen seines dunklen Teints und seiner Erscheinung in seiner Firma von seinen Kollegen “der kleine jüdische Herr“ genannt!
Allen Menschen, die in der Gefahr sind, dem Rassismus zu verfallen, wünschte ich, sie müssten die letzten zwanzig oder dreißig Generationen ihrer Vorfahren an sich vorbeidefilieren sehen, es würde ihnen den Atem verschlagen! Man kann bekanntlich auf keinen einzigen seiner Vorfahren verzichten, ohne sich sofort selbst in Luft aufzulösen.
Auch der Wahn vom “slawischen Untermenschen“ war von größter Absurdität, denn historisch bestehen die „Deutschen“ mindestens zu einem Drittel aus „germanisierten“ Slawen. Überhaupt täte sich ganz Europa schwer, wolle es seine Kultur von allen außereuropäischen Beimischungen lösen, wer möchte als Literaturfreund Puschkin und Dumas mit ihren schwarzen Vorfahren missen! Es wäre nicht bei der jämmerlichen geistigen deutschen Selbstkastration während der Nazizeit geblieben, was mir während des Heranwachsens immer klarer wurde.
Fraglos gehören alle Menschen auf dieser Welt zu einer einzigen Art und nie werden sie sich davon abhalten lassen, sich zu mischen. Die Liebe zum eigenen kleinsten Kreis, die Sorge um die kleine eigene Familie, aber auch der Wunsch, als Mitglied der Mehrheit anerkannt zu werden, haben meinen Vater und seinen Bruder fraglos dazu getrieben, sich einen Teil ihrer Vorfahrenschaft abzuschneiden und sich dem dumpfen “Mainstream“ anzuschließen, sich letztlich in der Woge der Entwicklung vom “volkstümlichen“ Antisemitismus zum organisierten Rassenwahn und Hass mittreiben zu lassen, was keinerlei Entschuldigung darstellt.
Dummheit war ein wesentliches Element dieser politischen und gesellschaftlichen Entwicklung und das ganze Naziunwesen passte gut in das Bild von rohen und ungebildeten Menschen und einem grölenden Mob. So konnte ich mich ziemlich lange damit beruhigen, dass mit Hilfe gebildeter Kreise Amerikas, Englands und Frankreichs die Zivilisation in Deutschland wieder eingeführt worden war und man sie auch würde aufrecht erhalten können! Zivilisation, Bildung und das mächtigste Land der Welt waren das Bollwerk gegen die Bedrohung der Menschheit und der Menschlichkeit. Kleingeist, ungebildeter Mob und gottlose Horden, die Volksverhetzern den starken Arm lieferten, sollten nicht nochmals Unheil über die Menschheit bringen dürfen! So war wieder Ruhe in meine Seele eingekehrt und ich hatte die Beruhigung, auf der richtigen Seite zu stehen!
Verkörperte nicht Adenauer, der alte weise Mann aus Rhöndorf, die politische Klugheit, die nötig war, Deutschlands Platz in der Zivilisation zu festigen und gesittete Menschlichkeit fortzuentwickeln? Dass er sich einen Kanzleramtsminister Globke, der sich als Kommentator der Nürnberger Rassengesetze hervorgetan hatte, leistete, erfuhr ich erst später. Auch ein „ziviler“ General Eisenhower wirkte wie ein ruhiger Garant so einer geläuterten kleinen Welt. Amerika hatte zwar so etwas Widerliches wie Sklaverei gekannt, sich aber mit dem Bürgerkrieg auch davon befreit, man war also wirklich auf der richtigen Seite! Ich liebte es, auf der richtigen Seite zu sein, ich liebte es, auf der Seite Amerikas zu sein, ich liebte Amerika. Aber immer wieder zogen dunkle Wolken auf und Bilder von totalitären, bedrohlichen Aufmärschen machten mir Angst. Finstere Armeen unter roten Flaggen in der Sowjetunion und China erinnerten an Bilder von Aufmärschen unterm Hakenkreuz. Schließlich hinderten diese bedrohlichen Machthaber Menschen gar durch eine Mauer daran, sich aus ihrem Machtbereich zu entfernen. Kein Wunder, dass Amerika ihnen nicht auch noch Südvietnam anheimfallen lassen wollte!
So, wie die Menschen in dem damals noch vielfach “Ostzone“ genannten Land, sich hin und wieder einen verstohlenen akustischen Blick in die übrige Welt leisteten, gab auch unser alter “Löwe Opta“ einen solchen her und tiefes Erschrecken löste bei mir aus, wenn es auf so einem “Ostzonensender“ einmal zu hören gab, was für entsetzliche Dinge zum Beispiel Portugal in seinem von der NATO sanktionierten Krieg in Afrika tat. Nur gut, dass man Aussagen, die aus dem Machtbereich eines so furchteinflößenden Regimes kamen, nicht unbedingt glauben musste.
Endlich bekam all das Gute, das man liebte, mit dem man sich identifizierte, ein Gesicht, das Gesicht des jugendlichen politischen Helden, John F. Kennedy. Dem so faszinierenden Machtapparat des Westens, mit seiner eindrucksvollen Technologie, auch in Form von Flugzeugträgern und strategischen Bombern, die einen rund um die Uhr beschützten, stand ein Mensch vor, dem man auch noch die Selbstreinigung des Systems, in das man sich so gerne integriert sah, zutraute.
Ein flaues Gefühl hatte man, als die Kubakrise die “Alten“, sprich die Eltern, mit Kriegsangst im Gesicht herumlaufen sah, aber, mit einem Helden an der Spitze will diese sich bei einem Vierzehn-, Fünfzehnjährigen nicht richtig einstellen.
Und dann geschah das Unfassbare, der Held wurde heimtückisch gemeuchelt. Der vermeintliche Mörder, eine Zeit lang in der Sowjetunion vagabundierend, konnte bald nicht mehr befragt werden, da er von einem angeblichen “Patrioten“ “gerichtet“ wurde. Man lebte im “Reich des Guten“, aber es war bedroht! Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, dieses Reich ungeschützt den Gefahren gegenüber bleiben zu lassen und ein absoluter Pazifismus wäre mir wie Verrat erschienen, zumal auch das „Reich des Bösen“, das noch zwanzig Jahre zuvor dort bestanden hatte, wo ich lebte, ganz sicher nicht guten Reden gewichen wäre! Und gegen die Gefahr der Atombombe, nun, das war schon etwas heikel, ob da die Aktentasche überm Kopf oder der feuchte Keller reichten, man dachte besser nicht daran! An wissenschaftlichen Fragen hochinteressiert, der Lebensweise, wie Amerika sie zu verkörpern schien, in sozialer Liebe verbunden, hätte ich Atomphysiker, aber vielleicht auch Waffentechniker, Dechiffrier-Spezialist oder Ähnliches werden können. Es gab so viel, das nötig war, um meine Welt zu beschützen!
Ich erinnere mich auch an bestimmte Zustände in meiner Kindheit, als ich erkannte, dass ich ja auch in eine andere Familie, in andere Umstände hätte hineingeboren werden können und ich weiß noch genau, dass diese Erkenntnis mir Angst machte. Als Fünfzehnjähriger war ich drauf und dran, mein Leben von meinen Eltern zu lösen, mich innerlich von ihnen zu “befreien“, solche Angst war mir fremd geworden. Aber, obwohl ich schon etwa zwei Jahre vorher einmal eine Zeit erlebt hatte, in der ich vom Lesen in einem alten Völkerkundebuch inspiriert, die Vorstellung, in eine andere Kultur hineingeboren worden zu sein, höchst reizvoll empfunden hatte, wollte ich nicht glauben, dass einem diese Welt, in der ich lebte, von Amerika geprägt und von Amerika bewacht, als bedrohlich, gefährlich oder teuflisch hätte erscheinen können. Ich war nicht so dumm, sie nicht für verbesserungsfähig und –würdig zu halten, aber, sie erschien mir fraglos als die beste, wenn nicht der denkbaren, so doch der bisher realisierten Welten!
Jeder, der diese Welt, in der ich lebte, hasste oder meinte, sie beseitigen zu müssen, zumindest gegen sie kämpfen zu müssen, musste krank oder böse sein! Eine organisierte Kraft, die diese meine Welt hasste, ja, die würde auch ich von ganzem Herzen hassen! Ich hätte jeden verlacht, der mir erzählt hätte, dass ich selbst bald zu jenen, die sie hassen, gehören sollte!
Einführung in die Welt
Dann, in all diese geistige Gemütlichkeit – durch ein wenig Schaudern gewürzt – brach ein an sich höchst privates Ereignis ein. Ich wurde vom Blitz der Liebe getroffen, als ziemlich unbedeutender pubertärer Wicht war ich damals, vor beinahe fünfzig Jahren, ein absolut chancenloser Kandidat. Auch, wenn ich heute das Glück habe, mit eben dieser Angebeteten seit fast sechzehn Jahren zusammenzuleben, stellen wir lachend fest, damals genoss ich bei ihr die „Beliebtheit eines Moskitos“!
Höchst privat, so ein Ereignis, aber sehr schnell stellte sich heraus, dass es in jener gemütlichen Welt der Freiheit und Demokratie nicht so privat war, wenn die Angebetete die leibliche Tochter eines schwarzen amerikanischen Soldaten war! So erfuhr ich bald in der Schule, natürlich sprachen die angehenden Männchen über ihre Favoritinnen, mehr als die normale Bosheit konkurrierender pubertärer Jungmännchen. Schnell stellten sich herabwürdigende rassistische Sprüche ein, auf die hin auch ich meine seelischen Peiniger beleidigte und, damals leider noch nicht sehr kampfstark, regelmäßig den Kürzeren zog! Alle Menschlichkeit, alle Glaubwürdigkeit der Bekundungen, eine demokratische, nichtrassistische Welt um mich herum geschaffen zu haben, die deutsche und amerikanische Würdenträger meiner Welt abgegeben hatten, verloren sehr, sehr rasch ihre Glaubwürdigkeit!
Es ist mir bewusst, dass viele Menschen nicht diesen Grad der Sensibilität besitzen, auf so ein Ereignis mit der Infrage-Stellung ihrer gesamten Umwelt zu reagieren und es ist hier nicht bedeutsam, dass ich mir meine besondere Sensibilität in solchen Fragen vielleicht auch durch meine eigene vielschichtige Familiengeschichte erklären kann. Meine Reaktion ist in diesem Zusammenhang nur als ein Beispiel wichtig, als ein Beispiel für das sich ansammelnde Explosivmaterial, das der Teil der Welt, der sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs (in Teilen schon seit dem Ersten Weltkrieg) so sehr als die Vorhut von Demokratie und Freiheit versteht, in einzelnen Menschen zu erzeugen in der Lage ist.
Ähnliche Reaktionen sind allgemein bei jungen Menschen möglich, die eine extrem moralische Sozialisation erlebt haben, die zu bestimmten Prinzipien, zum Menschen an sich oder aber auch zu spirituellen Prinzipien eine extreme Liebe eingepflanzt bekommen haben. Es ist ein absolut bekanntes Phänomen, dass kollektive Untaten mit Rechtfertigungen versehen werden, dieses insbesondere für die Jugend, damit ihre grundsätzliche Sozialisation keinen Schaden nehme. Selbst die Nazis haben ja nicht offiziell die zehn Gebote umgeschrieben, etwa in dem Sinne: du sollst keinen Christen oder Arier töten! Du sollst nicht von Christen oder Ariern stehlen oder Ähnliches. Selbst die weißen Rassisten und Sklavenhalter Amerikas, die Schwarze so sehr quälten, haben sich den später als deutlich so entwürdigend erkannten Titel “Onkel“ für einen Schwarzen nicht als familiäre Freundlichkeit ausgedacht, sondern der eigenen Kinder wegen, die eine Ausnahme von den Grundsätzen menschlicher Sozialisation nicht verkraftet hätten, ohne auch an ihrer Soziabilität in der „weißen Welt“ Schaden zu nehmen! Es gilt daher die Erkenntnis: Wehe, es gehen die Grundsätze der Sozialisation sehr tief und dann stellt sich die Erkenntnis der Widersprüche einer Gesellschaft zu diesen Prinzipien sowohl nach Innen als auch nach Außen in aller Deutlichkeit ein!
Wichtig an meiner Entwicklung, die mit einem immer intensiveren Studium der rassistischen, kolonialistischen und neokolonialistischen Schandtaten weiterging, ist die Erkenntnis, dass ich die vorherige unterschwellige Annahme, die ganze Welt hätte nach und nach, wenn sie denn wollte, zu einem Teil dieser schönen, eigenen Welt werden können, durch den erschreckenden Verdacht ersetzten musste, sie solle, ja, sie dürfe das gar nicht und sie, die übrige Welt, hätte letztendlich als Mittel, als Werkzeug oder als Treib- und Brennstoff für die eigene gemütliche Welt zu dienen!
Mich hatte jedenfalls ein stetig weiter reichendes Misstrauen dieser meiner Welt gegenüber ergriffen und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich als Fünfzehnjähriger nach der Lektüre von Albert Luthulis Lebenserinnerungen, er war einer der frühen Führer der schwarzen Südafrikaner im Kampf um ihre Freiheit, mit Magenschmerzen auf dem Sofa lag und anfing, mich mit Hass zu beschäftigen, als mir klar wurde, wie sehr diese meine Welt ihr schützendes Händchen über burische Faschisten hielt. Über den “Rivonia-Prozess“, in dem Nelson Mandela zu seiner ungeheuer langen Haftstrafe verurteilt wurde, gab es dann im Deutschen Fernsehen ein absolut südafrikafreundliches Dokumentarspiel, das meinen Zorn mehrte. Wie ein Schwamm sog ich mich auch voll mit Informationen zu Amerika und seinem fortbestehenden Rassismus, mit Feuereifer las ich „The Fire Next Time“ von James Baldwin. Sein Buch inspirierte mich zum eigenen Schreiben (2). Das Land, das die Freiheit auf seine Fahne geschrieben hatte, bestand unter anderem aus Bundesstaaten, die damals bis vor kürzester Zeit Rassengesetze wie die Nazis gehabt hatten, nur eben in erster Linie gegen schwarze Menschen gerichtet!
Mein Herz begehrte Aktionen und ich fing an, Alles zu hinterfragen. Ich hatte lange mit mir gerungen, ob ich den kirchlichen Glauben an einen Gott akzeptieren konnte, hatte ihn gebraucht, als höchste Instanz der Liebe und des Gewissens, meinte aber dann, ihn nicht mehr akzeptieren zu können und erlebte eine Phase der Befreiung von dem “alten Patriarchen“. Die christliche Wohlanständigkeit wurde für mich zu hohlem Pathos und alsbald purzelte Gottvater von seinem goldenen Thron!
Aber der euphorische Höhenflug der geistigen “Selbstbefreiung“ verunsicherte mich auch. Gott war eine gute Sache gewesen, denn er gab einem unter anderem auch die Gewissheit, dass er es ja gewesen sein musste, der die Dinge so gewendet hatte, als man sie noch für gut hielt. Schließlich fragte ich mich nach diesem drastischen Wechsel erschrocken, was noch alles möglich sei, würde ich womöglich eines Tages das bis dato teuflische China Mao Tse Dongs mit seinen gleichgeschalteten Massen für gut halten können? Irgendwann später musste dann auch das Buch des “Großen Vorsitzenden“ her!
Einen tiefen, tiefen Eindruck machte auf mich die autorisierte Biografie von Malcolm X. Die Tatsache, dass er sich zum Zeitpunkt, als das Buch geschrieben wurde, bereits von der Losung “alle Weißen sind Teufel!“ zu lösen begonnen hatte, änderte nicht viel an meiner Bereitschaft, die Dinge genau so zu sehen. Auch, dass er „offiziell“ von den Handlangern eines alten machtlüsternen Elija Mohammed, dem Führer der amerikanischen “Nation of Islam“, umgebracht worden war, konnte da nicht viel ausrichten. Unabweisbar lagen die Tatsachen vor mir, Europa hatte sich durch Zerstörung, Deformation und Versklavung Afrikas, Indiens, Indonesiens und Lateinamerikas, aber eben insbesondere Afrikas, zu seiner beachtlichen materiellen Höhe aufgeschwungen, die im Inneren die Entwicklung beachtlicher Freiheit und auch erheblicher Gerechtigkeit ermöglichte, aber wehe, die übrigen Menschen in der Welt wollten diese auch!
Entscheidend war, ich hatte eine Befindlichkeit erreicht, in der die Enttäuschung und die Wut, ja, unverhohlener Hass auf die Welt des Westens alles regierte. Nun, es war leider auch die Welt, von der meine reale Lebenssituation profitierte! Meine Grundhaltung kann man vielleicht am besten mit der von Sebastian Haffner vergleichen, als er in seinem Buch “Geschichte eines Deutschen“ dem Deutschen Reich Hitlers den Krieg erklärte. Aber es gab einen gravierenden Unterschied in der Situation, er hatte einen bedeutenderen Gegner des Deutschen Reiches, dem er sich anschließen konnte, ich konnte, vielleicht zum Glück, keinen finden, dem ich mich bedingungslos zugesellen konnte.
Dem Osten misstraute ich noch irgendwie, die marxistische Heilserwartung des geschichtlichen Automatismus´ war mir noch suspekt, den einen Gott konnte ich nicht mehr durch den anderen ersetzen und diejenigen, mit denen ich gerne zusammen gekämpft hätte, waren weit weg!
Nun, es ist nicht so bedeutsam, wie mein persönlicher Kampf gegen die Schandtaten, deren Früchte ich mit verzehrte, weiterging, die enttäuschte Liebe zu einer sozialen und politischen Welt, als eigene empfunden und dann als bösartige Verkleidung schurkischer Machenschaften identifiziert, die in Hass umschlägt, ist das, ist eine öfter eintretende Entwicklung, auch und gerade in einer heute von Amerika und Europa so umfänglich geprägten, “globalisierten Welt“.
Ich war damals grundsätzlich zum Kampf bereit, ich hätte mich einen Dreck um Gesetze geschert, ich hatte auch die “schweigende Mehrheit“ in einer “sozialen Marktwirtschaft“ als Nutznießer einer vom Westen erst kolonisierten und dann dominierten Welt identifiziert und konnte die deutschen “Massen“ nicht als natürliche Partner der unterdrückten schwarzen Südafrikaner sehen, konnte weder die Haltung klassischer Kommunisten, den deutschen Arbeiter als genauso ausgebeutet, noch die Haltung der APO, die deutschen Massen zumindest als genauso manipuliert anzusehen, teilen. Hätte mich jemand glauben gemacht, durch die Sprengung des Hamburger Rathauses Südafrika zu befreien oder durch die Sprengung des amerikanischen Generalkonsulats die schwarzen Amerikaner zu befreien, ich hätte es als meine heilige Pflicht angesehen und sehr wohl kann ich mich an Phantasien erinnern, im säkularen “Djihad“ auf südafrikanischen Boden nicht nur beim Kampf gegen die Buren zu sterben, sondern die Weißen dort “ins Meer zu treiben“!
Ich war böse, aber nicht weil ich ein böser Mensch war, sondern, weil ich ein guter Mensch sein wollte! Das Hamburger Rathaus und auch das amerikanische Generalkonsulat stehen bekanntlich noch und ich wurde glücklicherweise nicht zu einer Wahnsinnstat inspiriert, die dann nur den politischen und staatlichen Handlangern des Kapitals einen weiteren Vorwand zu mehr Repression geliefert hätte. Aber ich war in gewisser Weise ein „Heimatloser“ geworden, eigentlich ein „Antideutscher“, aber nicht so einer, wie die heutigen Pseudolinken oder ehemaligen „Linken“, die sich von Deutschland abgewandt haben, um ihre „Heimat“ im US-Imperialismus und in der Unterstützung israelischer rassistischer Kolonialpolitik zu finden (3).

1968
Eine neue Heimat
Ich hatte großes Glück. Vorbereitet durch meine intensive Beschäftigung mit dem afrikanischen Befreiungskampf und dem Antikolonialismus geriet ich bei Aufnahme meines Soziologiestudiums in Hamburg 1968 sehr bald mehr und mehr an Menschen aus Afrika, die sich meiner mit großem Verständnis und Offenheit annahmen. Ich wurde so zügig in die afrikanische Diaspora Hamburgs integriert. Natürlich war diese Diaspora vielfältig durch ihre verschiedenen Herkunftsländer und Herkunftsregionen unterteilt. Sie war auch von diversen Auseinandersetzungen dort betroffen. So wurde ich auch mit dem Sudankonflikt konfrontiert und in Auseinandersetzungen zwischen arabisierten Nordsudanesen und anderen Afrikanern hineingezogen, die nicht wenig mit Rassismus und Borniertheit einer Reihe von Nordsudanesen zu tun hatte. Ich erinnere mich gut, dass ich einmal einem von diesen Leuten eine Tracht Prügel anbot. Fairerweise muss man sagen, dass mir dass bei anderen Landsleuten von ihm vermehrten Respekt einbrachte.
Schwerpunkte meiner Integration waren die Gemeinschaften aus Westafrika (Ghana und Nigeria) sowie aus dem südlichen Afrika. Später kamen viele Personen aus Ostafrika und dem Horn von Afrika hinzu. Dabei muss ich auch erwähnen, dass ich immer mehr zu einem Unterstützer des Befreiungskampfes der Eritreer wurde, was aber auch Äthiopier nicht abhielt, weiter mit mir zu verkehren. Wenn ich hier ausdrücklich von Integration spreche, wird das vielleicht am Besten verständlich, wenn ich erwähne, dass ich auch in persönliche Konflikte zwischen Personen aus der gleichen Gesellschaft hineingezogen wurde, besser gesagt einbezogen wurde. Es blieb natürlich nicht aus, dass auch mein einundzwanzigjähriges „Jungmännchen-Dasein“ aus diesem Bereich heraus sein Ende fand und ich von der afrikanischen Frauenwelt her „zum Manne reifte“.
Das Vertrauen, dass man mir entgegenbrachte, hatte natürlich sehr viel damit zu tun, dass man mich aktiv Solidarität üben sah. So sehr ich in vielen Vorstellungen mit den „Achtundsechzigern“ sympathisierte, so war ich doch sozial bald so sehr mit der „Community“ verwoben, dass Kontakte zu deutschen studentischen Gruppen sich aus antikolonialen Aktivitäten ergaben. So brachte mich eine Freundin aus Südafrika in Kontakt mit einer deutschen Gruppe, für die ich zu einer Unterstützungskampagne für den Kampf in den portugiesischen Kolonien die „Spendenbescheinigung“ für die Gabe einer DM zeichnete.

Zunehmend intensivierte sich aber auch meine theoretische Beschäftigung mit dem Marxismus. Irgendwann nahm ich das nach 80 Seiten erst einmal zur Seite gelegte „Kapital“ wieder auf und arbeitete mich mit wachsender Begeisterung durch alle drei Bände. Mein Soziologiestudium hatte ich zur Seite gelegt, eine Freundin aus Ghana hatte mich überzeugt, dass ein auf die Praxis ausgerichtetes Studium bei meinen Afrika-Plänen sinnvoller sei und ich hatte zur Medizin gewechselt. Mehrere Jahre vergingen, bis die Medizin (und im Gefolge auch ich) erkannten, dass ich für dieses Studium zu faul und undiszipliniert war. Ich heiratete eine aus Togo stammende Frau. Ihr konnten die Wirrnisse meines reumütigen Rückmarsches zur Soziologie nicht erspart bleiben. Unser Sohn wurde 1978 geboren und ich legte das Studium drei Jahre auf Eis, um tagsüber den „Alleinunterhalter“ für den „Kronprinzen“ zu geben, da sie im Krankenhaus arbeiten musste. Daneben war ich mit großer Begeisterung in politische Aktivitäten mit afrikanischen Freunden eingebunden, was meine Frau verständlicherweise nicht immer amüsierte, da sie nicht unverständlicher Weise der Meinung war, ich müsste mich doch eilen, auch mal was zum Broterwerb beizutragen. Irgendwann schloss ich mein Studium dann erfolgreich ab, aber der Stachel meines langen Studiums blieb wohl irgendwie stecken.
Der „Schläfer“
Nun musste ich mich wirklich sputen, die Verantwortung, zumindest zur materiellen Existenz der Familie beizutragen wurde immer spürbarer. Der revolutionäre Funke in Afrika, dem Kontinent, der mich durch seine nach hier gekommenen Menschen mit einer dauerhaften Zweit-Sozialisation versehen hat, schien erloschen, der Ostblock brach nicht nur zusammen, sondern schien auch unter seinen Trümmern den moralischen Anspruch eines konsequenten Sozialismus begraben zu haben. Dem weiterhin bedrohlichen Übergewicht des Westens schien medial fast gleichauf ein islamistischer Machtanspruch gegenüber zu stehen.
Das eigene Leben war mittlerweile geprägt worden durch familiäre Verpflichtungen und die Tätigkeit in der Erwachsenenbildung – darum bemüht, die individuellen Chancen der durch die Tätigkeit anvertrauten Personen zu mehren, natürlich alles weiter umrahmt durch meine selbstverständlich bis heute ungebrochene Einbindung in die afrikanische Diaspora. Dann kamen familiäre Veränderungen hinzu. Auch, wenn mein Beitrag zum Familienerhalt gestiegen war, zu viel hatte ich vorher an diesbezüglichen Enttäuschungen angerichtet. Im Herbst 1986 waren die Gemeinsamkeiten in der Beziehung aufgebraucht und kurz bevor unser Sohn 18 wurde, trennten sich meine Wege von meiner Frau. Durch mehrere Zufälle, wie man das so nennt, war ich in Kontakt mit meiner damaligen Jugendliebe geraten und, wirklich erstaunlich, auf einmal schienen wir vom Leben füreinander „zugeschnitzt“, was 1997 einen Umzug nach Berlin nach sich zog. Dort allerdings ereilte mich eine schwere lebensbedrohliche Erkrankung, die Leukämie, wenn auch glücklich überstanden. Ich war wieder in familiären Banden, glücklicherweise wundervoll angenommen von den drei erwachsen werdenden Kindern (deren Vater Araber ist) meiner neuen Lebensgefährtin, mit denen sich auch mein Sohn wundervoll versteht. Ich hatte angefangen zu schreiben, einen bisher unveröffentlichten Roman, war immer noch an der Welt interessiert, aber skeptisch gegenüber “umfassenden“ Analysen, ja eigentlich in geistiger (wenn auch afrikanisierter) Kleinbürgerwelt befangen.
Da passierte es 2001! Die „Twin Towers“ wurden von entführten Passagierflugzeugen getroffen und begruben viele, viele Menschen unterschiedlichster Herkunft unter sich.
Das Erwachen
Grenzenlos das Grauen, das jeder normale Mensch empfinden muss, der die erst in der Flammenhölle um Hilfe winkenden und sich dann in letzter Not in die Tiefe stürzender Menschen gesehen hat. Alle voyeuristische Wiederholung dieser Bilder kann das Gefühl nicht mildern, dass entstanden ist, wenn man angesichts der Live-Bilder mit Bangen an die Schwierigkeit der Rettung jener Menschen aus den brennenden Türmen gedacht hat und dann diese vor den eigenen “Fernsehaugen“ in sich zusammengestürzt sind. Die Welt schien einen neuen Ost-West-Konflikt zu haben, den in eine so “bleierne Flaute“ geratenen Nord-Süd-Gegensatz massiv überlagernd.
Aber dann ging alles sehr schnell, die Regierung der USA schien nur auf ihr “Pearl Harbour“ gewartet zu haben, die Regierung Israels hoch erfreut, in “einem Abwasch“ die palästinensischen Freiheitsbestrebungen gleich mit erledigen zu können und auch auf Afrika stürzte sich der Westen noch vehementer.
Schlag auf Schlag entpuppte sich die “Verteidigung“ des Westens als frecher Angriff auf die Reste der Souveränität der Länder in der “Dritten Welt“, gepaart mit einem beschleunigten Abbau der Reste dieser vielgepriesenen “Sozialen Marktwirtschaft“, dem “Prachtstück“ im Arsenal der antisozialistischen Argumente. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es Jahre dauerte, bis ich in vollem Umfang begriff, dass „Nine Eleven“ in der Tat ein ungeheuerlicher „Inside Job“ der Neocon-Fraktion der US-Machtelite war (http://tinyurl.com/ju3ao3a).
Die Bundesregierung hatte Deutschlands Eintritt in imperiale Kriegspolitik im Falle der illegalen Bombardierung Serbiens noch äußerst geschickt getarnt, aber nun wurde auf einmal Deutschlands Freiheit gar am Hindukusch “verteidigt“. Die Grünen waren von einer Partei sozial-ökologisch geprägter Friedenspolitik und von der Fürsprecherin der Interessen außerwestlicher Länder zu beinharten Kollaborateuren des Imperialismus geworden.
Ja, und die SPD, der ich mich noch kurz zugesellt hatte, war als sozialdemokratisch nicht mehr zu erkennen. HARTZ IV-Elend, staatlich genehme Lohndrückerei, Heuchelei in der Bildungspolitik und neuerliche Belege dafür, dass „Sozialdemokratie“ durchaus mit Kriegspolitik vereinbar (Struck sozusagen als Klon eines eisernen Kanzlers: Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt) trieben mir alle Sympathien für diese Partei endgültig aus.
Wie ich ein LINKEr wurde
Das, was zuerst nur im Kreise afrikanischer Freunde schreibend und vortragend stattfand, nämlich die neuerliche radikale Auseinandersetzung mit dieser Gesellschaft, deren Politiker nicht müde werden, von der “Transatlantischen Wertegemeinschaft“ zu faseln, und ihrer weltweiten Machenschaften, wollte sich schließlich auch in der allgemeinen politischen Arena Bahn brechen, hier, in diesem Land. Ich war mir darüber klar, dass mein Traum, einmal den Staub der europäischen Erde von den Füßen zu schütteln, ausgeträumt war, ich dort, wo mein Sohn und meine „Beutekinder“ ganz offenbar leben wollten, in Deutschland, bleiben würde. So trat ich im Herbst 2006 mit dem Blick auf das Projekt einer neuen vereinigten Linken in die damalige Linkspartei ein, um jetzt Mitglied in DIE LINKE zu sein.
Ich entdeckte die Tatsache wieder, dass soziologische und politologische Betrachtungen nicht “neutral“ wie Naturwissenschaften sein können, weil sie dann nur Herrschaftswissen liefern. Die parteiliche Betrachtung der Möglichkeiten, mehr Gerechtigkeit zu erreichen und mitzuhelfen, Gefahren von der übergroßen Zahl der Menschen in der Welt abzuwenden, die nicht die Mittel haben, sich von den Folgen systematischer Raffgier abzuschirmen, ist nötig. Mit großer Energie habe ich dann die Jahre hindurch auch in der Partei mitgearbeitet, im Bezirksvorstand meines Bezirks, Initiativen zum ehemaligen Flughafen Tempelhof (4), im Landesausschuss der LINKEn, in unserer Bezirkszeitschrift (5), im letzten Bundestagswahlkampf (6) usw. Sehr betrübt war ich, als die „schärfste Waffe“ der LINKEn, Oskar Lafontaine, aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz der Partei aufgeben musste.
Ein Linker für immer, aber auch ein LINKEr?
Sehr bald habe ich festgestellt, dass nicht nur der allgemein menschliche Opportunismus wie in der Geschichte der Linken (die anderen frönen ihm offen) so oft an der LINKEn nagt, sondern auch schlichtweg Agenten eine Rolle spielen. Das ist nicht verwunderlich, denn, wenn schon trotz prekärer wirtschaftlicher Lage das degenerierte Regime der DDR gewaltige Mittel in die Kontrolle und Lenkung der Gesellschaft durch die „Stasi“ investierte, wie viel mehr wird das Kapital in den westlichen Ländern in seine gesellschaftlichen Machenschaften stecken?! Und es gibt sie, ich habe selbst solche Leute erlebt. Drei Typen tummeln sich: der „Entpolitisierer“, der „Agent Provocateur“ und der Chaotisierer (die Typen können natürlich, pardon, auch in weiblicher Gestalt auftreten, aber Frauen sind wohl nicht zu leicht zu diesem bösartigen Doppelleben fähig). Aber mit diesen Leuten könnte man fertig werden, wie ich auch im Einzelnen erlebt habe. Es ist die jämmerliche Sehnsucht des Opportunismus´, vorzeitig den wirklichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung zum Besseren durch das „Dabeisein“ und „Mittun“ zu ersetzen, dass droht, die Partei kaputt zu machen. Dabei spielen diverse Personen und Gruppierungen eine unselige Rolle (7). Sie können scheinbar gar nicht schnell genug den Weg der „Olivgrünen“ nachgehen! Der BAK „Shalom“ (welch Orwellscher Name) spielt mit seinem Versuch, der LINKEn den Antikapitalismus und den Antiimperialismus „herauszuoperieren“ eine wichtige Rolle (8), aber er hat „namhafte“ Hinterleute. Auch möchten diese Personen den Antikriegscharakter unserer Partei aufweichen. Das geht so weit, dass eine thüringische Landtagsabgeordnete (Katharina König) die unglaubliche Chuzpe besessen hat, den Holocaustgedenktag zu entweihen, indem sie zu diesem Tag eine unkommentierte Reklame für die israelische Luftwaffe, diese „Blei gießende“ Kolonialkriegsorganisation gesetzt hat (9).
Kurzum, es steht viel auf dem Spiel. Die nächsten Jahre werden wohl erweisen, wohin es mit meiner Partei geht. Dabei wird sich zeigen, ob sie sich wirklich auf der Grundlage des von der großen Mehrheit verabschiedeten Programmes mit seinen antikapitalistischen und antiimperialistischen Grundsätzen entwickelt, oder ob dieses von „politischen Finsterlingen“ letztlich auch gerade personell ausgehebelt wird. Die Entwicklung wird sicher darüber entscheiden, ob ich ein Linker in der LINKEn bleiben kann, oder ob ich ein Linker außerhalb der LINKEn werde.
Andreas Schlüter
1) http://www.bredelgesellschaft.de/schoeps/rb1998.html#Anita
2) https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/06/james-baldwin-mein-dank-an-einen-grosen-toten-schriftsteller/
3) https://wipokuli.wordpress.com/2011/07/02/verirrungen-von-verquast-bis-boswillig/
4) http://www.dielinke-tempelhof-schoeneberg.de/politik/themen/flughafen_tempelhof/
5) http://www.dielinke-tempelhof-schoeneberg.de/fileadmin/tempelhof-schoeneberg/lupe/2007/Lupe0711.pdf
6) http://www.dielinke-tempelhof-schoeneberg.de/fileadmin/tempelhof-schoeneberg/lupe/2009/September/Lupe09-09gesamt.pdf
7) https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/22/die-linke-und-ihre-rechten-was-wollen-sie/
8) https://wipokuli.wordpress.com/2012/01/13/es-reicht-ein-unvereinbarkeits-beschluss-muss-her/
9) http://haskala.de/2012/01/27/27-januar-internationaler-holocaustgedenktag/