
Vor 50 Jahren glaubte ich noch daran, dass die USA das „Mutterland“ des Antifaschismus´ (http://tinyurl.com/bqqdwmv) seien, sowie daran, dass die USA dabei seien, den eigenen Rassismus und andere Übel zu überwinden. Dazu war ich fasziniert vom technischen Fortschritt dieses Landes. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte Kennedys historischen Satz „ich bin ein Berliner“ mit dem eigenen Satz beantwortet: „ich bin ein Amerikaner!“. Wer allerdings meinen Blog kennt (http://tinyurl.com/cyk4mj8), weiß, dass sich dass schon seit langem gegeben hat. Damals, als Kennedy am 22. November 1963 ermordet wurde, war ich so wie viele – gerade jüngere – Menschen zutiefst schockiert, stellte aber mit 16 Jahren die „offiziellen“ Erklärungen der Mordtat nicht in Frage – wie ebenfalls viele Menschen. Schockiert bin ich immer noch, ohne jede Verklärung Kennedys.
Heute aber bin ich insbesondere davon schockiert, wie es sowohl in der US-Gesellschaft als auch in der unsrigen möglich ist, ein halbes Jahrhundert (auch gegen eine große Zahl von Menschen in beiden Gesellschaften) die Lüge vom Einzeltäter (oder auch einem von zwei Tätern) und die dreiste Leugnung der Beteiligung von politischen Kräften in den USA „offiziell“ aufrecht zu erhalten. Die Flut der Berichte im Fernsehen verstärken mit dem erbarmungslosen „Flachsinn“ diesen Schock noch einmal erheblich! Manch einer mag sich, wie unlängst ein Verwandter von mir, fragen, warum es mich überhaupt bewegt? Was macht das Thema für einen politisch interessierten Menschen so wichtig, die zu dem Ereignis weiter bestehenden Fragen zu durchdringen?

Das einzig verbliebene wahre Imperium
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die USA das einzig verbliebene kapitalistische – selbst, wenn man die Sowjetunion als (nicht-kapitalistisches) Imperium bezeichnen würde – Imperium, ungeachtet der Tatsache, dass es andere entstehende Mächte gibt. Wenn die USA etwas anderes wären als was sie vorgeben zu sein, sondern eben keine wirkliche Demokratie, dann wäre das eine alarmierende Situation; und, man sollte sich wirklich sorgen, sie sind schon lange keine Demokratie mehr! Und die wirklichen Mächte im Staat sind nicht die bekannten Kräfte, die normalerweise schlichter Reichtum und Wissensvorsprung mit sich bringen, auch nicht schlichte und offene Gewalt, wie das üblicherweise in der Geschichte gewesen ist. Die Kräfte, die die Demokratie zersetzten und die Macht übernommen haben, sind schon von Kennedy und seinem Vorgänger Dwight D. Eisenhower beschrieben worden. Man höre (bzw. lese in den Untertiteln) ihre Worte:
http://www.youtube.com/watch?v=Vt0w8Dyg8uE&feature=related
Blau wird zu Orange gemacht
50 Jahre ist der Mord an Kennedy jetzt her. Wieder und wieder wurden und werden wir mit den offiziellen Theorien zur Ermordung Kennedys zugeschüttet, dem einzelnen Schützen (man räumte später vielleicht einen zweiten ein), offiziell als Lee Harvey Oswald identifiziert, der angeblich vom Schulbuchlager aus von hinten auf Kennedy schoss und offensichtlich Kennedy von vorne traf!
Eindeutig zeigt der legendäre „Zapruder Film“, wie der von vorn kommende Schuss den Kopf des Präsidenten nach hinten wirft: Zapruder_Film_Original !
Und sogar viele Berichte, die die offizielle Theorie in Frage stellen, ignorieren die Lösung, von wo der Schuss wirklich kam und flüchten sich statt dessen zu obskuren dunklen Flecken auf Fotos vom Grashügel, zu dem sich sogar Menschen direkt nach den Schüssen flüchteten. Tatsächlich kam der Schuss von unten aus der Kanalisation, wie sehr überzeugend nachgewiesen wurde:
http://www.youtube.com/watch?v=czL1FGNWt1I&feature=related

Wenn also offensichtliche Tatsachen verdreht werden und blau zu orange gemacht wird, zu welchem Zweck geschieht dies? Und warum werden Leute, die klare Erkenntnisse über den Schuss von vorn herausarbeiten, systematisch ignoriert? Gab oder gibt es nur eine Verschwörung in den USA, um die Wahrheit zu verschleiern, oder gab es auch eine Verschwörung innerhalb der USA, um den Präsidenten zu töten? Hätte es nur eine Verschwörung in den USA gegeben, um eine ausländische Verschwörung zu verschleiern, vielleicht, um zu verhindern, dass dieser Vorfall zu einem Krieg führen könnte, wären alle Gründe zur Aufrechterhaltung der Vertuschung längst hinfällig. Der einzige Grund der Aufrechterhaltung dieser Vertuschung kann nur darin bestehen, dass das Attentat ein „Inside Job“ war, also eine Verschwörung von Kräften innerhalb der USA. Die Kreise, die diese Verschwörung zu verantworten haben, müssen genau die Mächte sein, die sowohl Eisenhower als auch Kennedy so bildhaft beschrieben haben!

„Family of Secrets“
Und zu denen wurden auch bereist hervorragende Recherchen von Russ Baker angestellt (wie auf diesem Blog schon dargestellt: http://tinyurl.com/79brs86 & http://tinyurl.com/64gplzl). Verwickelt ist offensichtlich auch der Bush-Clan, speziell „Poppy“ Bush, George H. Bush, früherer CIA-Direktor und späterer Präsident (http://www.familyofsecrets.com/). Die Vielen verborgene Geschichte von Prescott Bushs Sohn, dem 41. Präsidenten der USA, zeigt allerdings, dass man ein drittes Element, das geheimdienstliche, hinzufügen muss. Dem anheimelnden Spitznamen „Poppy“ Bush, der etwas Väterliches insinuiert, widerspricht dessen frühe, immer gut kaschierte Verwicklung in eben jenen Bereich, den des Geheimdienstes. So gut war die Tarnung seiner Tätigkeit dort, dass es mediales Erstaunen gab, als Poppy CIA-Direktor wurde. Dabei war dieses „gut“ und schier unentwirrbar mit seinem Tun in der Ölindustrie und anderen wertvollen Rohstoffen verbunden. Immer wieder stößt Baker auf Hinweise zu Bushs Geheimdiensttätigkeit, die andere geflissentlich übersehen haben. War schon Prescott Bush tief in imperialistische Machenschaften in Mittelamerika und der Karibik verwickelt, so hat George H. Bush seine Aktivitäten auf das entsetzliche Marcos-Regime in den Philippinen und in besonderem Maße auf Saudi-Arabien, unter anderem den Bin Laden Clan, ausgedehnt. Seine Präsidentschaft (die 41.) wurde mit dem Erreichen des langfristigen Zieles der Mächtigen in den USA, den Ostblock „totzurüsten“, sozusagen „gekrönt“.

George H. Bush, „Poppy“
Wo war ich?
Poppy gehört angeblich „zu den wenigen Menschen, die nicht wissen, wo sie zur Zeit von Kennedys Ermordung waren“, so zumindest gibt er vor. Tatsächlich war er am Morgen des Mordtages wohl in Dallas. Ein Hin und Her des Weges erzwingt regelrecht den Verdacht der Verschleierung einer Verbindung zum Geschehen. Dabei gibt es diverse persönliche Verbindungen seitens George H. Bushs zu Menschen, die direkt mit dem Geschehen verknüpft sind, und im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent, obwohl grundsätzlich bekannt sind. Die Rolle Lee Harvey Oswalds ist angesichts der vielen Details wesentlich als die einer Figur zu sehen, die offenbar sehr gezielt ins Geschehen dirigiert wurde, um ihn als Sündenbock, als den fanatischen und wirren Einzeltäter, präsentieren zu können um ihn alsbald wieder „aus dem Verkehr zu ziehen“. Dabei ist es fast egal, ob Oswald einer unter mehreren Tätern oder der „reine“ Sündenbock (the „Patsy“) ist, denn es wäre ein unglaublicher „Zufall“, dass mehrere Verbindungen über sehr wenige Stationen von Poppy zu Oswald führen. Der Mörder von Oswald, Jack Ruby, hatte wiederum Verbindung zu CIA-Kreisen, die in Mordpläne gegen Castro verwickelt waren.
Ein markanter „Schutzherr“ von Oswald
Ein alter Freund von Poppy war George de Mohrenschildt, russischer Emigrant und als schillernde Figur im Ölgeschäft und auch im Bereich der „Dienste“ unterwegs, gleichzeitig eine zentrale Figur in der russischen Emigrantenszene von Dallas, die weitgehend der äußersten Rechten zuneigte. Gerade den jungen Oswald, ehemaliges Mitglied des Marine-Corps, der angeblich aus Sympathie für den Kommunismus in die Sowjetunion emigrierte, dort heiratete und dann „enttäuscht“ mit seiner Frau in die USA zurückkehrte, weiter aber angeblich große Sympathie für Kuba und Castro hegte, nahm de Mohrenschildt zeitaufwendig und intensiv unter seine „liebevollen“ Fittiche. Auch Oswalds Anstellung bei der Firma, die Räume in dem legendären Schulbuchlager hatte, ging auf einen Kontakt de Mohrenschildts zurück, sowie eine ganze Reihe weiterer Verwicklungen in die Sache. In den Siebzigern, also lange nach dem Attentat, wurde der alternde Mann dann offenbar von großer Gesprächigkeit befallen. Nach einer merkwürdigen Odyssee und verschiedenen Kontakten sowie einem Aufenthalt in der Psychiatrie verübte er dann am Nachmittag des 28. Mai 1977 „Selbstmord“. Schon weniger als zwei Wochen vorher war de Mohrenschildts alter Mentor, Paul Raigorodsky, (beide sollten vom „House Select Commitee on Assassinations“ des Kongresses zum Kennedy Attentat befragt werden) tot. Merkwürdig, auch, wenn der Tod des gichtkranken Raigowsky ein „natürlicher“ gewesen sein soll. Zu den Informationen, die de Mohrenschildt kurz vor seinem Tode einem holländischen Journalisten anvertraute, gehörte auch, dass er Jack Ruby gekannt hätte.

George de Mohrenschildt
Ein weiterer Freund von Poppy
Ein weiterer Freund von Poppy, Jack Crichton, lokale Politgröße und Mitbesitzer des Schulbuchlagers, verbunden mit den Geheimdienstlern, die den Weg von Kennedys Konvoy festlegten, spielte auch nach dem Attentat eine wichtige Rolle bei der „Betreuung“ von Oswalds russischer Frau, um die ein enger „Gürtel“ gelegt wurde. Er organisierte auch die Dolmetscherin, die wesentlich an den belastenden Aussagen seiner Frau zu Oswald beteiligt war, was auch das Ziel hatte, Kuba in Verbindung mit dem Attentat zu bringen und leicht einen Raketenschlag auf den Inselstaat hätte auslösen können. Er war tatsächlich tief in geheimdienstliche Aktivitäten verwickelt und spielte in den Fünfzigern eine wichtige Rolle beim Aufbau der „Civil Defence Organization“, die Kalte-Kriegs-Hysterie schürte. Diese Organisation war auch an der Errichtung eines unterirdischen Kommando-Standes in Dallas beteiligt. Die erstaunlichen Verwicklungen aus dem „Dunstkreis“ von Poppy zum Attentatsgeschehen sind damit aber längst nicht erschöpft. Mit einem Wort, der „Zufälle“ sind im Zusammenhang mit der Ermordung Kennedys zu viele, um sie nicht als „Wunder“ zu klassifizieren, sollte er wirklich nichts mit Kennedys Tod zu tun haben.
Poppys Sohn, George W. Bush, fuhr mit Verschwörungen fort, manipulierend und lügend. Diese zwei Präsidentschaften waren die beiden Fälle, wo die „verborgenen Kräfte“ direkt „ihren Mann“ im Amt hatten, die Fälle, wo auch keine verborgenen Zügel nötig waren, an denen sie geführt wurden. Aber schließlich sahen zu viele Menschen allzu deutlich die Brutalität und imperiale Gier im Sohn, George W. Bush, personifiziert. Ein anderes Gesicht, eine andere Art von Persönlichkeit war als Repräsentanz des Imperiums und seiner Pseudodemokratie nötig.
Was also ist mit „Change“?
Seit der Ermordung Kennedys ist die wahre Macht in den USA für die offenkundig, die sehen wollen. Und seither wissen das die US Präsidenten auch. Die Tatsache, dass da verborgene Kräfte sind, die über das Schicksal des US-Präsidenten entscheiden alarmierte sogar „Tricky Dick“, Richard Nixon. Seine Forderungen, die geheimen Akten zu Kennedys Ermordung zur Einsicht zu erhalten, wurden schlicht ignoriert (siehe „Family of Secrets“, S. 244 ff). Spätestens nach der Amtseinführung werden sich US Präsidenten dieser bedrohlichen Tatsache bewusst. Aber insgesamt sind beide etablierten US Parteien tief in das Netz der Superreichen und ihres militärisch-industriell-geheimdienstlichen Komplexes verwoben. Obama mag wirklich einen Wandel im Sinn gehabt haben, während er dafür kämpfte, der „erste schwarze Präsident“ der USA zu werden. Aber sogar, als er noch eine klare Mehrheit hatte, versäumte er es, seine Versprechen umzusetzen. Es ist deutlich, dass ein wirklicher Wandel zum Besseren nur in einer breiten linken, also sozialen Bewegung, die sich zu kraftvollen politischen Partei entwickelt, liegen kann, so, wie es damals, leider vergeblich, Jesse Jackson (http://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Jackson) mit seiner „Regenbogen-Koalition“ versuchte.

Präsident des Wandels?
Kein Wandel ohne umfangreichen Kampf – und die Souveränitätsfrage
Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen ist klar, dass das ominöse Netzwerk hinter den Vorhängen nicht aufgeben wird, und schon die Behandlung der „Occupy“-Bewegung mit umfangreicher Polizei-Brutalität, die Manipulationen des Wahlrechts sowie die neuen Überwachungs- und Internierungsgesetze zeigen die wütende Entschlossenheit dieser Kreise. Das bedeutet nicht, dass es dort nicht unterschiedliche Sichtweisen und Konzepte gäbe, es ist kein wirklich monolithischer Block, vieles deutet darauf hin, dass es ein hgeftiges Ringen zwischen zwei Fraktionen der US Machtelite gibt. Die Auseinandersetzung zwischen der „Softpower-Fraktion“ (ein „orwellscher“ Name, denn auch diese scheuen sich nicht, ganze Volkswirtschaften zu erdrosseln, „lassen aber lieber machen“) und den Neocons nehmen in den letzten Jahren wieder enorm zu. Es scheint aber gerade bei den Neocons rote Linien zu geben, für deren Überschreitung ein US Präsident einen hohen Preis zu zahlen hätte.
Eine weitere wichtige Frage
Eine weitere wichtige Frage tut sich auf: wenn es, wofür nun so viel spricht, ein „Inside Job“ eines Teiles der US-Machtelite war, und so wenig wie die Öffentlichkeit über die Hintergründe erfährt, was wäre, wenn eine andere Macht durch geheimdienstliche Mittel die detaillierten Umstände kennte? Wieviel würde so einer ausländischen Macht damit an Erpressungspotential zuwachsen? Mir fällt dazu ein, dass Kennedy ein erbitterter Gegener der atomaren Bewaffnung Israels war (http://tinyurl.com/phgb48j). Nach Kennedy waren die USA bereit, diese gefährliche Entwicklung zu akzeptieren und 1967 wurde die Bindung außerordentlich eng, trotz des gezielten israelischen Angriffs auf die USS Liberty. Da ist allerdings der Gedanke nicht fern, wie dramatisch die Lage erst wäre, wenn eine andere Macht Einblick in einen etwaigen „Inside Job“ im Zusammenhang mit „Nine Eleven“ (http://tinyurl.com/3gy8otq) hätte!
Andreas Schlüter
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Lee_Harvey_Oswald.html