Vortragsreihe zu
Weltpolitik und Geostrategie
in sechs Blöcken
von insgesamt zwölf Stunden

Viele Menschen haben das Empfinden, dass das weltpolitische Geschehen ein absolut unentwirrbares Chaos ist, welches nicht mehr zu durchdringen und zu verstehen ist. Das liegt unter anderem daran, dass von den Mainstream-Medien immer weniger an soliden Hintergrundinformationen geliefert wird. Die neuen Entwicklungen in den USA erhöhen bei vielen Menschen noch das Gefühl der Verunsicherung.
Ein hilfreicher Überblick über die großen Entwicklungslinien des Weltgeschehens und die geostrategischen Leitlinien der Machteliten soll in einer Reihe von sechs Blöcken mit Vorträgen und Gesprächen angeboten werden.
Jeder dieser Blöcke umfasst zwei Stunden.
1. Block: Von der „Wiege bis zur Bahre“
Als der moderne Mensch seine „Wiege“ Afrika verließ, zählte die Menschheit weit weniger Menschen als im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen, vielleicht sogar weniger als 100.000. Gewaltige Schübe der Bevölkerungsentwicklung kamen mit der Sesshaftigkeit, den frühen großen Ansiedlungen und dem Entstehen der „Hochkulturen“ vom Niltal über China bis Mittel- und Südamerika. Insbesondere die Entwicklung Afrikas und Asiens war der Entwicklung Europas lange voraus. Erst mit dem Ende des 15. Jahrhunderts änderten sich diese Verhältnisse und Europa griff nach der Weltherrschaft, sehr zum Nachteil vieler Regionen der Welt. Dabei spielte die Entwicklung der Schifffahrt im Mittelmeer und in Zentraleuropa sowie die Übernahme der „Schießkunst“ aus China eine wichtige Rolle.
Viele bemerkenswerte Kulturen und gewaltige Menschenzahlen fielen dem Expansionsdrang europäischer Mächte zum Opfer. Nordamerika, große Teile Mittel- und Südamerikas sowie Australien wurden von Erdteilen ihrer ursprünglichen Bewohner zu Gebieten vorwiegend europäisch-stämmiger Menschen, die Reste der alten Bevölkerung ins Abseits gedrängt und auf lange einer eigenen Perspektive beraubt. Sklavenhandel und Kolonialismus erlaubten Europa die Ansammlung von Mitteln, die letztlich die industrielle Revolution ermöglichten.
Europa wurde zum absoluten Machtzentrum der Welt, sowohl auf Kosten vieler außereuropäischer Kulturen als auch auf Kosten der Menschen, die zunehmend in Europa in kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse gedrückt wurden. Viel von wirklichem Fortschritt in Wissenschaft, Bildung, politischen Verfahren und staatlicher Effizienz ist nicht das Ergebnis „europäischer Werte“, sondern sind Früchte, die weitgehend von anderen Menschen bezahlt wurden.
Die Teilung innerhalb Europas schürte technische und militärische Konkurrenz, was einerseits den Vorsprung der übrigen Welt gegenüber vergrößerte, aber andererseits auch den „Keim des Verderbens“ in sich trug. Das Ende der Vorherrschaft Europas mit seinen widerstreitenden Zentren begann mit dem Ersten Weltkrieg und war danach besiegelt.
2. Block: Die Umkehrung der Verhältnisse
Beim Ende des Ersten Weltkriegs hatte sich die wirtschaftliche Dynamik in hohem Maße auf den Nordamerikanischen Kontinent verlagert. Dieser war nach den Verbrechen an den Ureinwohnern und mit Hilfe von Sklavenarbeit zu einem neuen Zentrum der industriellen Entwicklung geworden. Die Hoffnung vieler Arbeiter in den Industrieländern richtete sich nach Osten auf das große sozialistische Experiment.
Das Verhältnis zwischen der Seemacht Großbritannien und ihrer „Tochter“, der USA, begann, sich umzukehren, was sich im Zweiten Weltkrieg endgültig manifestierte. Gleichzeitig entfaltete sich das Ringen zwischen See- und Landmächten neu, das der britische Geograf Mackinder Anfang des Jahrhunderts beschrieben hatte. In Asien hatte Japan als erste nichteuropäische (See)-Macht den Sprung ins Industriezeitalter geschafft und ein Vorspiel zur Wiedererstarkung Asiens als weiteres Zentrum der Entwicklung der Welt geliefert.
Schon das tödliche Ringen der europäischen Mächte im Ersten Weltkrieg hatte den Widerstandsgeist gegen Kolonialismus und Ausplünderung in den Kolonien der südlichen Hemisphäre inspiriert und das Thema der Demokratie auf die „Weltagenda“ gesetzt. Im Zweiten Weltkrieg gewann auf Seiten der Alliierten in der Konfrontation mit den Achsenmächten und dem völkermörderischen Rassismus Deutschlands der Antirassismus eine medial-gesellschaftliche Bedeutung, an der sich die Kolonialmächte würden messen lassen müssen. Dies traf aber auch in hohem Maße für das neue „Weltzentrum“, die USA, als „Nicht-Kolonialmacht“ zu.
Die Bedrohung der Revolution in der Sowjetunion schon mit westlichen Expeditionstruppen dort noch in den Zwanziger Jahren und die faschistische Invasion ließen aber auch den Stalinismus als autoritäre Reaktion „gedeihen“ und das sozialistische Experiment gleichzeitig schädigen. Dies machte es erheblich leichter, auch den Arbeitern westlicher Länder gegenüber die große Systemalternative zu diskreditieren. Kurze Zeit aber erschien die Welt einig im Triumph über die Nazi-Barbarei.
3. Block: Kalter Krieg und Dekolonisierung
Die Sowjetunion ging, schwer durch den mörderischen Angriff Nazi-Deutschlands mit 20 Millionen Toten und ungeheuren Verwüstungen beschädigt, aus dem Zweiten Weltkrieg als Gegenspieler des Westens hervor. Schon der Abwurf der beiden US-Atombomben auf Japan war eher ein Zeichen an Stalin als eine militärische Notwendigkeit gewesen. Die USA, auf deren Boden kein Krieg stattgefunden hatte, war die „Werkbank der Welt“ geworden. Sie hatten auch weitgehende politische Dominanz über die Kolonialmächte gewonnen, der Frankreich sich am Längsten widersetzte. Eine wichtige Rolle in der Dominanz der USA spielte die Dollar-Hegemonie und das auf den Vereinbarungen von Bretton Woods basierende Finanzsystem.
Die Dekolonisierung ließ die „Dritte Welt“ ins westliche Bewusstsein eintreten. Charismatische und visionäre Führer dieser Bewegung gaben ihr wichtige Impulse, wurden aber oft brutal von westlichen Geheimdiensten „ausgeschaltet“, wie im Falle Lumumbas im Kongo.
Besonders blutig verlief das Ringen um Fortführung westlicher Dominanz nicht nur in Afrika sondern gerade auch in Ostasien (Korea) und Südostasien (Vietnam, Laos, Kambodscha) Frühzeitig ersetzte vielerorts der „Neo-Kolonialismus“ den offiziellen Kolonialismus. „Statthalter“ der übelsten Sorte sorgten dafür, dass die westlichen Industriestaaten statt der jeweiligen Bevölkerungen von den Schätzen der südlichen Hemisphäre profitierten. Trotz der furchtbaren deutschen Verbrechen durfte der westliche Teil des geteilten Deutschlands, die Bundesrepublik Deutschlands, wegen seiner wichtigen Funktion im „Kalten Krieg“ sich frühzeitig wieder an diesem System beteiligen.
Gewaltige Brisanz entwickelte die Auseinandersetzung um die nahöstlichen Ressourcen, zusätzlich durch die Gründung Israels befeuert. Die Entwicklung dort ließ Israel, Saudi-Arabien (das durch seine Mitwirkung an der Festsetzung „Öl für Dollar“ die US-Währung sicherte) und die Türkei als militärische bzw. ökonomische verlängerte Arme der USA (mit teils massiven Tendenzen zur Eigenständigkeit) in der Region entstehen. Immer wieder drohte die atomare Menschheitsvernichtung, nicht nur durch massive offene Krisen wie Berlin und Kuba, sondern auch durch die Gefahr von falsch interpretierten Radarmeldungen.
4. Block: Demokratie oder Herrschaft des Militärisch-Industriellen Komplexes
Von letzterem sprach mahnend in seiner Abschiedsrede der 34. US-Präsident Eisenhower, wahrlich kein „Linker“. Auch Kennedy warnte in einer Rede kurz vor seinem Tode vor Geheimpolitik und letztlich vor „Verschwörungen“. Der US-Autor Fukuyama schwärmte vom „Ende der Geschichte“, wenn weltweit Demokratie nach westlichem Vorbild herrsche. Verschwindet diese in den USA aber praktisch vor unseren Augen?
Viele Indizien sprechen dafür, dass Kennedy eben den Ambitionen dieses Militärisch-Industriellen Komplexes zum Opfer gefallen ist. Die US-Machtelite entzweite sich immer wieder über Strategie und Taktik in dem Streben um die Weltkontrolle, dabei werden die beiden wesentlichen Fraktionen gerne als „Krieger“ und „Händler“ apostrophiert. Die erste, stark im militärisch-geheimdienstlichen Bereich verankerte Fraktion neigte gewaltsamem Vorgehen zu, Kennedy war von mehr Skrupeln gegenüber den Risiken eines „Weltbrandes“ geprägt und wollte im Ost-West-Konflikt stärker auf Technologie, Wirtschaft und Diplomatie setzen. Seine Ermordung beunruhigte selbst den wahrlich „politischen Finsterling“ Nixon so sehr, dass er immer wieder darauf drang, die CIA möge ihm alle Erkenntnisse hierzu zur Verfügung stellen, was schlicht ignoriert wurde. Massive Anzeichen sprechen dafür, dass man ihm Watergate als Operation „unter falscher Flagge“ anhängte, um seine „Neugier“ zu stoppen. Dabei war das Duo Nixon-Kissinger selbst eine Plage für viele Teile der Welt, unter anderem für den Sturz des demokratisch gewählten chilenischen Präsidenten Allende und die anschließenden Massenmorde in hohem Grade verantwortlich. All diese Dinge geschahen weitgehend vor den formaldemokratischen Gremien der US-Gesellschaft verborgen. Diese Tendenzen zur „Geheimpolitik“ in den USA haben sich seitdem eher verstärkt als abgeschwächt.
5. Block: Run auf die Ressourcen und die „Eiserne Seidenstraße“
Immer dramatischer wird das Ringen um Energievorräte und Rohstoffe. Die Endlichkeit der Vorräte tritt weiter auch ins öffentliche Bewusstsein. „Pic Oil“ (der überschrittene Förderhöhepunkt) ist zwar derzeit hinter (vielleicht politisch motivierten) niedrigen Ölpreisen und dem Hype ums „Fracking“ verborgen, aber in den politischen „Think Tanks“ präsent. Von großer Wichtigkeit sind aber auch gerade „seltene Erden“ und besondere Erze wie Coltan für Computer und Handys, dem in den letzten 18 Jahren acht bis zehn Millionen Menschen im Kongo zum Opfer gefallen sind.
Besonders der Aufstieg der „BRICS-Staaten“ (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) führt zur verstärkten Militarisierung im Westen in dem Bestreben, sie vom Zugriff auf diese Reserven fernzuhalten und die Rohstoffländer des Südens von Handelsalternativen abzuhalten, wovon die in Deutschland, in Stuttgart und Rammstein angesiedelte US-amerikanische Militärzentrale US AFRICOM beredtes Zeugnis ablegt. Die „Freihandels-Religion“ soll diese Länder auch insbesondere an eigener Industrialisierung hindern, damit sie zum ewigen Rohstofflieferanten-Dasein verdammt sind. Auch ist es das Ziel der US-Politik, ein engeres Zusammenrücken seines technologischen Hauptkonkurrenten EU und des Energieriesen Russland zu verhindern.
Von besonderer Bedeutung sind natürlich auch die ökologischen Auswirkungen des global entfesselten Neoliberalismus und seiner in vielfacher Hinsicht verschwenderischen Wirtschaftsweise. Der menschengemachte Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen und verlangt eine weit mehr am Allgemeinwohl und an Nachhaltigkeit orientierte Politik, als dies den neoliberalen Machteliten Recht wäre. Schriften neokonservativer „Think Tanks“ in den USA lassen finstere Alternativen einer Politik, die auf „Entvölkerung“ von Rohstoffregionen zielt, befürchten.
Welche Rolle spielt der militante Islamismus? Ist er nur das Ergebnis rückwärtsgewandten Widerstandes gegen „Globalisierung“ und westliche Arroganz oder von westlicher Politik lange gefördert, um erfolgreiche säkulare antiimperiale Bewegungen im Nahen und Mittleren Osten zu zerstören? Die westliche Unterstützung für solche Bewegungen (zumindest im Ursprung) von den Muslim-Brüdern über die Hamas bis zu den Afghanistan-Kämpfern um Bin Laden sowie den Islamisten in Syrien deutet auf etwas anders hin.
Einen besonderen Albtraum für die US-amerikanische Machtelite (die sich die Analysen des britischen Geografen Halford Mackinder vom Beginn des vorigen Jahrhunderts zu eigen gemacht hat) stellen die chinesischen und russischen Bemühungen um die „Eurasische Kooperation, manifestiert in der „Eisernen Seidenstraße“ dar. Wirtschaftlich wäre dies für die europäische Industrie außerordentlich interessant, würde aber den Einfluss der USA in der Welt drastisch reduzieren.
Der Verdacht drängt sich auf, dass die US-Politik darauf abzielt, mit verdeckter Unterstützung islamistischer Bewegungen im Nahen und Mittleren Osten sowie mit der Unterstützung faschistoider Kräfte in der Ukraine einen „Sperrriegel“ gegen diese Bemühungen zu errichten. Diese Vermutung wird z. B. durch diverse Äußerungen des neokonservativen Analytikers George Friedman (Stratfor) gestützt.
6. Block: Politische Verschwörungen: Theorie oder Wirklichkeit?
Wohl schon lange wurde in der Politik „über Bande gespielt“, also Ziele und Zwecke verschleiert und die Bürger getäuscht. Aber es gibt besonders flagrante Beispiele, die für die Zukunft nichts Gutes ahnen lassen!
Für Operationen „unter falscher Flagge“ (um sie Gegnern anzuhängen) waren schon die Nazis berüchtigt, der Reichstagsbrand (wahrscheinlich) und der angebliche polnische Angriff auf den Sender Gleiwitz sind „berühmte“ Beispiele. Verwandte Operationen sind Unfälle, die als Sabotage oder Angriffe anderer Nationen ausgegeben werden, wie dies für die Explosion der „Maine“ als Auftakt des Amerikanisch-Spanischen Krieges war. Auch glatte Erfindungen oder maritime Zusammenstöße, deren Ort zum Beispiel in internationale Gewässer „verlagert“ wird, sind vorgekommen, wie dies beim „Tonking-Zwischenfall“ der Fall ist.
Eine klassische Vorlage für große False-Flag-Operationen der USA ist das „Project Northwoods“. Die Chefs der vereinigten Stäbe der US-Streitkräfte arbeiteten nach der gescheiterten „Schweinebucht-Invasion“ von Exilkubanern den Plan für eine Reihe von Terroranschlägen innerhalb und außerhalb der USA mit Toten und Verletzten einschließlich einer fingierten Flugzeugentführung und Abschuss aus. Dies sollte einen Vorwand für eine großmaßstäbige Invasion der USA auf Kuba ergeben. Kennedy stoppte das kriminelle wie hochriskante „Spiel“, danach lebte er nicht mehr lange.
Zu trauriger („Insider“)-Berühmtheit sind auch die „NATO-Geheimarmeen“, nach dem italienischen Ableger „Gladio“ genannt, gelangt. Ihre Geschichte wurde u. a. von dem Schweizer Historiker Daniele Ganser gründlich aufgearbeitet. In Italien führte diese Geheimdienstorganisation u. a. die furchtbare Bombenexplosion im Hauptbahnhof von Bologna durch, um sie der italienischen Linken anzulasten.
Tatsächlich ist die Diskussion um die „dunkle Seite des Westens“ zum Beispiel in den USA weit lebendiger als in Deutschland, wo sich nur wenige namhafte Leute an dieses heikle Thema wagen. Es gilt aber, sich intensiv mit den verdeckten Operationen der US Machtelite zu beschäftigen, wenn man diese Welt gerechter und friedlicher machen will. Und da findet sich bei genügend „tiefer Grabung“ noch sehr viel!
Demokratie funktioniert aber nur mit gut informierten Bürgern, die nicht auf wohlfeile „Narrative“ vertrauen, sondern reale Zusammenhänge durchschauen. Der berühmte Politik-Analytiker (und Linguist) Noam Chomsky hat das in seinem Buch „Media Control“ eindringlich beschrieben. Und er sagt sarkastisch: „Terror ist immer das, was die Anderen tun!“.
Bei Bedarf kann das Konzept sowohl gerafft als auch um bestimmte Themen erweitert werden. Haben Sie Interesse, dann treten Sie bitte mit mir in Kontakt, um die Modalitäten zu besprechen.
