Groß ist das Geschrei um die Möglichkeit einer iranischen Atombombe. Intensiv sind die Versuche, diese Möglichkeit zur Notwendigkeit eines Angriffskrieges auf den Iran hochzustilisieren. Der US-Macht dient dieses Theater, um verstärkt Druck auf den Iran auszuüben und seinen Aufstieg zur Regionalmacht zu verhindern, die israelische Machtelite würde den Kasus gern zum regionalen Flächenbrand benutzen, in dessen Verlauf sie ihren alten Traum vom Transfer, der Vertreibung der Palästinenser über den Jordan, „in letzter Sekunde“ noch verwirklichen möchte. Verschwörungstheorie? Die Nahostgeschichte ist nur voll von Verschwörungen!
Die Wahrheit gut versteckt
Am Samstag, dem 7. Juli, zur „Einkaufszeit“, auf ARD und am Sonntag, dem 8. Juli, gut vor „Werktätigen“ zu nachtschlafender Zeit um 23:35 Uhr versteckt, in der Reihe ZDF History (von Guido Knopp, man staune!) lief ein Film von Dirk Pohlmann, „Israel und die Bombe“. Und da sollte dem gern der öffentlichen Gemütlichkeit und der Aversion gegen „Verschwörungstheorien“ frönenden Bundesbürger (altem wie neuem) die Kinnlade herunterfallen, was dem langfristig mit der Region und Weltpolitik Befassten nicht mehr passieren kann. Auch, wenn der Film noch teilweise einige bekannte Fehldeutungen enthält, legt er viele erschreckende Wahrheiten auf den Tisch. Wer zum Thema mitreden will, kommt nicht umhin, sich ihn anzusehen:
http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/texte/atombombe_atomwaffen_israel.htm
http://www.atase.de/blog/netzwelt/verstehen-netzwelt/israel-und-die-bombe/
Die atomare Großmacht
Israel spielt mit einer Zahl zwischen 100 und 400 atomaren Sprengköpfen als Atommacht in der Klasse von Großbritannien und Frankreich mit. Diese Tatsache wird von Israel selbst sozusagen als „Un-Tatsache“ behandelt. Israelis, die über diese Tatsache sprechen, werden kriminalisiert und verfolgt. Spektakulär ist der Fall Vanunu (http://de.wikipedia.org/wiki/Mordechai_Vanunu) geworden.
Durch seine von Deutschland gelieferten U-Boote der „Dolphin Klasse“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Dolphin-Klasse) erhält Israel ein Trägersystem, das seine Atomwaffen praktisch jeden Ort der Welt erreichen lässt, nur eingeschränkt durch die maritime Nachschubfähigkeit. Damit muss Israel als atomare Großmacht bezeichnet werden. Dieses gewaltige atomare Potential ist einer Geschichte von Intrigen und Erpressung geschuldet, die Frankreich, die USA und das damalige Apartheid-Südafrika einbezieht. Der Buren-Staat mit seiner rassistischen Politik war dem Land Israel, dessen Regierung immer wieder die verbrecherische deutsche Geschichte des Holocaust zur Legitimation seiner Politik missbraucht, als Partner keineswegs zu anrüchig, so wenig, wie die Möglichkeit, dass das Buren-Regime die in der Zusammenarbeit angeeigneten Fähigkeiten zum atomaren Holocaust gegen afrikanische Staaten hätte einsetzen können (1).
Der Clou
Gegen Ende des Berichts gibt es aber nun ein Detail, das für einen deutschen Sender auf den ersten Blick wahrlich erstaunlich anmutet. Dabei geht es um den „Zwischenfall“ des Sechs-Tage-Kriegs mit dem US-Aufklärungsschiff USS Liberty (http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Liberty_(AGTR-5) ). Das Schiff wurde in internationalen Gewässern 14 Meilen vor der israelischen Küste von der israelischen Luftwaffe sowie von Schnellbooten angegriffen mit dem eindeutigen (nicht erreichten) Ziel, es ohne Überlebende zu versenken. 34 US-Seeleute fanden den Tod, 172 wurden verletzt. Alle Indizien belegen, dass es sich keineswegs um eine Verwechslung handelte, wie später die israelische und die US-Regierung behaupteten. Lange hat man über den Vorfall gerätselt, vornehmlich mit der Tendenz, dass die israelische Regierung verhindern wollte, dass durch das Aufklärungsschiff die Kunde von „kompromittierenden“ israelischen Kriegshandlungen in die Welt dringen könnte. Aber es scheint der Vorfall nun für die USA noch viel kompromittierender zu sein. Allem Anschein nach sollte dieser Vorfall als „False Flag Operation“ den Ägyptern angelastet werden, um die Bombardierung Kairos durch die USA (u. U. sogar mit taktischen Atomwaffen) zu ermöglichen. Dazu wäre die US-Regierung offenbar bereit gewesen, die eigenen Seeleute zu opfern. So ein Plan ist keineswegs ohne Vorläufer. Schon unter Kennedy planten die Vereinigten Stäbe der US-Streitkräfte Operationen „unter falscher Flagge“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Falsche_Flagge), nämlich Terroranschläge gegen US-Ziele, um sie den Kubanern in die Schuhe zu schieben und als Anlass für eine Invasion Kubas zu „nutzen“. Es handelte sich um die „Operation Northwoods (http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Northwoods), die dann von Kennedy gestoppt wurde. Über so etwas erfährt man in deutschen Mainstream-Medien nur sehr selten.
Erstaunlich?
Vielleicht hat diese Entwicklung doch damit zu tun, dass es der „große Bruder“ mit seiner Einflussnahme auf die deutsche Politik im Laufe der Jahrzehnte zu weit getrieben hat (http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio). Die deutsche Regierung ist offenbar mehr und mehr bereit, sich vorsichtig aus der „transatlantischen Umklammerung“ zu lösen, wie sie auch wohl „in aller Stille“ den „Gladio“-Sumpf trockenlegen möchte (http://tinyurl.com/cyzhuks). Man kann gespannt sein!
Andreas Schlüter