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Der Nahost-Konflikt und Afrika

Der Nahost-Konflikt ist wieder in den Fokus gerückt. Inmitten der Gefahren durch den von den USA angezettelten Ukrainekonflikt zur weiteren Einkreisung_Russlands und Schwächung der EU, speziell Deutschlands (das sich in wahnwitziger Weise den geopolitischen Zielen der USA unterwirft), geht von Israels Handlungen zusätzliche Gefahr für den Weltfrieden aus. Die israelische Führung versucht offenbar, den Nahostkrieg regional auszudehnen und provoziert seine Umgebung, besonders den Iran. Im vorigen Artikel ist ausführlich von dem „Trio Infernale“, dem Dreieck USA-Deutschland-Israel, geschrieben.

In diesem Zusammenhang weise ich noch einmal auf einen 2011 von mir auf diesen Blog gesetzten Aufsatz „Der Nahostkonflikt und Afrika“ hin. Dieser umfängliche Aufsatz entstand aus einem 2006 von mir in einem afrikanischen Gesprächskreis gehaltenen Vortrag des gleichen Titels. Er geht unter anderem aber auch sehr ausführlich auf die Geschichte des Nahostkonflikts ein, wobei auch die Beziehung Israels zu den USA und Deutschland umfängliche Beachtung findet. Er enthält eine Fülle von Quellen, die für jeden an der Thematik Interessierten nützlich sein könnten.

Hier ist der Link zu diesem Aufsatz:

Hinweis und Ergänzung:

Als ich damals diesen umfangreichen Aufsatz schrieb, war ich mir noch nicht richtig darüber im Klaren, welche Erpressungsmacht die israelische Machtelite den USA gegenüber aus ihren geheimdienstlichen Erkenntnissen zu den schlimmsten Taten der US-Machtelite zieht:

„USA und Israel: schmutzige Geheimnisse und Erpressungsmacht“: https://wipokuli.wordpress.com/2014/08/21/usa-und-israel-schmutzige-geheimnisse-und-erpressungsmacht/

Andreas Schlüter

Stellungnahme gegen die Vorwürfe und Diffamierungen, die gegen mich im Zusammenhang mit meinem Vortrag am OSI am 13. Mai 2015 zum Thema:

„Der Einfluss der US-amerikanischen Machtelite auf die internationale Politik – Verschwörungstheorien und empirische Befunde“

erhoben wurden

antisemit

Frau Dr. Salua Nour hatte mich gebeten, im Anschluss an die Sitzung ihrer Vorlesung zur westlichen Rohstoff-Politik in Afrika am Mittwoch, dem 13. Mai, um 18:00 Uhr meinen Vortrag über die US-Machtelite zu halten. Bereits im Vorfeld gab es von der „OSI-Fachschaftsinitiative“ (OSI/FSI) Proteste gegen meine Person und den Vortrag sowie den Versuch, diesen über die Universitätsinstanzen verbieten zu lassen. Es wurden gegen mich ungeheure Vorwürfe des Antisemitismus‘ und der Vertretung „wilder Verschwörungstheorien“ erhoben. Dabei bezog man sich umfangreich auf meinen Blog „WiPoKuLi“ (was für „Wissenschaft, Politik, Kunst und Literatur“ steht, https://wipokuli.wordpress.com/). Da der Vortrag, mangels rechtlicher Begründung nicht verboten wurde, griff die Gruppe am Ort auf „altgediente“ Störmanöver zurück. Da es eine erhebliche Anzahl von Studenten und Gästen gab, die auf dem Vortrag bestanden, konnte dieser wenigstens unter großen Störungen als „Vortrags-Torso“ präsentiert werden. Unter teils unflätigen und unwürdigen Störungen konnte wenigstens ein Teil des Inhalts vorgestellt werden. Viele der Gäste waren zu Recht schockiert.

Den Vorgang kann man als handfeste Illustration zu dem Buch „Antisemit, ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument“ von Moshe Zuckermann (den ich persönlich zu kennen die Ehre habe und der zwar nicht erfreut, aber am Vorfall interessiert sein wird) auffassen. Man sollte ihn zu solchen Vorgehensweisen auch ausführlich hören: https://www.youtube.com/watch?v=rEbBvAOoAAY.

Zur politischen Bewertung der Initiatoren dieser Vorgänge vom OSI/FSI noch einige Stimmen:

Antideutsches Denken: Eine pseudo-linke Ideologie

und: http://www.hintergrund.de/20100317759/politik/inland/die-linke-von-innen-umzingelt.html

Nicht für die Initiatoren dieser Vorgänge (die ihre Agenda haben), aber für die Menschen, die offenen Geistes sind, aber natürlich von solchen (inhaltlich ungerechtfertigten) Vorwürfen psychologisch beeinflusst werden können, hier Klarstellungen:

Meine Position, Belege und Missinterpretationen

Als in diesem Lande Geborener, an den (neben Widrigem) vorhandenen materiellen und strukturellen Segnungen Teihabender bin ich fraglos auch Erbe geschichtlicher Schuld (völlig eingedenk, welchen Anteil erhebliche Teile der deutschen Bevölkerung am Zustandekommen und Erhalt des verbrecherischen Naziunwesens hatten). Damit bin ich auch Erbe der ungeheuerlichen geschichtlichen deutschen Schuld an der Shoa, ungeachtet weiterer Förderer des Nazi-Unwesens. Es ergibt sich daraus für mich auch das Denken und Leben für ein: „Nie wieder“ soll furchtbares und massenhaftes Unrecht Menschengruppen, wo immer auf der Welt geschehen, insbesondere nicht durch mein Land und das Bündnis, in dem es sich befindet! Mit dieser Haltung fühle ich mich in Bezug auf das von Deutschland so pauschal und unkritisch unterstützte Israel in vollem Einklang mit Nahum Goldmann (ehem. Präsident des Jüdischen Weltkongresses):

Wir müssen begreifen, dass das Leid der Juden, das sie durch den Holocaust erlitten, nicht mehr als Schutzschild dienen kann, und wir müssen ganz sicher davon Abstand nehmen, den Holocaust zur Rechtfertigung unseres Tuns heranzuziehen. Wenn Menachem Begin die Bombardierung des Libanon unter Verweis auf den Holocaust rechtfertigt, begeht er eine Art >Hillul Haschem< [ein Sakrileg], eine Banalisierung der heiligen Tragödie der Shoah, die nicht als Begründung für eine politisch zweifelhafte und moralisch verwerfliche Politik missbraucht werden darf.“ (Chomsky, “Offene Wunde Nahost“, S. 38)

Es liegt für mich auf der Hand, dass die Palästinenser den höchsten Preis für die unsäglichen Verbrechen Deutschlands zahlen. Alles, was von deutscher Seite an Duldung und Unterstützung der Verlängerung ihres Leides geschieht, hat für mich den abstoßenden Charakter einer Art „geschichtlichen Ablasshandels“. Die Anklagen israelischer Paläsinenser-Politik sind keine Relativierung, sondern vermehren für mich die Schuld des eigenen Landes. Überdies hat nach meiner Auffassung, wer Israel geschichtliche Dauer wünscht, die Verpflichtung, zu mahnen und daran zu erinnern, was für Deutschland die Folgen des eigenen Größenwahns und Omnipotenzglaubens waren.

Die erhobenen Vorwürfe des Antisemitismus´ und des Ignorierens geschichtlichen Leids jüdischer Menschen in Europa gehen weit an meiner Position vorbei:

Eines der frühen Opfer eines systematischen europäischen Kolonialismus´, nämlich des Römischen Kolonialismus´, war das jüdische Volk“, aus „Der Nahostkonflikt und Afrika“, S. 4

https://wipokuli.wordpress.com/wp-content/uploads/2011/05/nahostkonflikt-und-afrika.pdf

In der Folge entwickelt sich eine Paradoxie der Geschichte, Europa, der Kontinent, der sich nach und nach gänzlich auf einen jüdischen Propheten, Jesus Christus, berief, steigerte sich zu immer mehr Verachtung und Hass auf die frühen Opfer seines Kolonialismus und verurteilte die Opfer zu entrechtetem Nischendasein.“, a.a.o., S. 5

Dass sie durch die Geschichte hin in Kultur und Wissenschaft Europas sehr viel beitrugen, auch im Wissenstransfer aus der islamischen Welt nach Europa, nützte ihnen hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Anerkennung recht wenig.“, ebd.

Umso eindrucksvoller ist es, wie gerade der säkulare fortschrittliche jüdische Geist an die Spitze von Aufklärung und Befreiungsdenken in Europa trat. Sensible europäische Intellektuelle haben dies deutlich gespürt und ein Lessing hat diesem Geist in “Nathan der Weise“ ein Denkmal gesetzt. So fand eine Verschmelzung des jüdischen Freiheitswillens mit der allgemeinen Bewegung für Emanzipation und Menschenrechte, für politische Freiheit und soziale Befreiung statt und auch der Blick auf Europas Umgang mit der übrigen Welt wurde klarer.“, a.a.o., S. 6

Je mehr Herzl des so tief sitzenden Antisemitismus gewahr wurde, desto mehr neigte er indessen dem Judenstaatsprojekt zu.“, a.a.o., S. 8

Die entscheidende Entwicklung war aber die Kulmination des europäischen Anti-Judaismus, der in seiner rassistischen Ausprägung im Grunde genommen eher ein virtueller Rassismus ist, der sich auf lächerlichste mikroskopische Unterschiede beruft, und intellektuell sozusagen die selbstentlarvende Ad-absurdum-Führung jeden Rassismus´ ist, seine Kulmination in Deutschland nämlich zum über alle religiösen und sozialen Antagonismen hinausgehenden Hass und Vernichtungswillen des Nationalsozialismus. Dieser machte in absurdester Form die Juden für alle Übel dieser Welt verantwortlich, warf ihnen gleichzeitig Kapitalismus und Kommunismus, Weltverschwörung und Untermenschentum vor, und unterwarf sechs Millionen europäischer Juden “industrieller“ Massenvernichtung.“, ebd.

Die verständlichen Emotionen der Überlebenden verbanden sich mit dem zionistischen Konzept und das nahöstliche Drama nahm seinen Verlauf. Dabei erwies sich leider, dass die Opfer des deutschen und europäischen antijüdischen Rassismus selbst nicht frei vom groben europäischen Rassismus “Nichtweißen“ gegenüber waren.“, a.a.o., S. 9

So scharf meine Kritik an israelischer Politik oft auch sein mag, so wichtig ist es mir, immer wieder darauf hinzuweisen und zu belegen, dass israelische Politik keineswegs „für DIE Juden“ steht, so im zweiten Teil dieses Artikels, der den letzten Gaza-Krieg und das deutsche „Wegschauen“ zum Inhalt hat:

Aber bei alledem gibt es Jüdinnen und Juden, deren Äußerungen systematisch aus dem öffentlichen Diskurs zu Israel ausgeblendet werden, obwohl gerade sie das repräsentieren, was man als den „kritischen jüdischen Geist“ bezeichnen kann, der in der Tat so viel zur Entfaltung des (leider so wenig geschichtswirksamen) Humanismus´ in Europa beigetragen hat! Es kommt einem so vor, als solle nun auch noch das moralische Judentum in Europa vernichtet werden!“. Es folgt eine Vorstellung von Einstein, Erich Fried, Moshe Zuckermann, Felicia Langer, Noam Chomsky, Ilan Pappé, Uri Avnery, Norman Birnbaum, Norman Finkelstein, Evely Hecht-Galinski und Rolf Verleger sowie der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ mit diversen Links:

https://wipokuli.wordpress.com/2014/07/15/wir-sind-weltmeister-im-wegschauen/

Fraglos sind viele meiner Artikel, die sich mit Politik beschäftigen, „mit Herzblut“ geschrieben, also eine erhebliche Anzahl nicht in klassischem wissenschaftlichem Stil, aber in aller Regel mit umfangreichen Verweisen versehen. Sie haben das gesellschaftliche Ziel aufzurütteln, und daher durchaus oft eine emotionale Sprache. Die politischen Analysen folgen aber gleichzeitig dem Erkenntnisinteresse.

Es ist festzustellen, Wirtschaft und Politik nehmen sich oft die Freiheit der „Einschätzung“, also der Aussagen auf unvollständiger Informationsgrundlage. Es ist nach meiner Auffassung ungerechtfertigt, der Zivilgesellschaft und „Gegenöffentlichkeit“ aufzuerlegen, sich entweder mit den „offiziellen Narrativen“ zu begnügen, oder auf die Findung „gerichtsfester Beweise“ zu warten, was für „informelle“ Handlungen von Regierungen und Geheimdiensten nicht selten das Warten auf den „St. Nimmerleinstag“ bedeuten würde. „So geht auch Hypothesen- und Theoriebildung nicht“! Wichtige Leitlinie sind immer „Ockhams Rasiermesser“ bei Würdigung der Komplexität von Vorgängen, Plausibilität und die Frage „Qui Bono?“, sowie ein Hineindenken in die Grundsätze und Zielsetzungen von Akteuren. Wenn man aber die Betrachtungen nicht aus der Perspektive von Mainstream und „Macht“ betrachtet, werden Analysen aus der Gegenöffentlichkeit immer als „strange“ gewertet werden. Illustriert wird das durch die unzählige Male in Abwandlungen gestellte Frage: „Wer stoppt Putin?“, nie habe ich im Mainstream gelesen: „Wer stoppt die USA?“.

Ein Teil der Anwürfe negiert auch auf dreiste Weise weithin akzeptierte wissenschaftliche Erkenntnisse, so der erhobene Vorwurf, ich würde durch „die wilde Behauptung“, Teile der US-Wirtschaft hätten den Nazis mit zur Macht verholfen, und teils durch den Krieg hindurch mit den Nazis zusammengearbeitet, die deutsche Schuld verharmlosen, was ich in keiner Weise tue:

All this doesn´t belittle the German historical guilt and it doesn´t belittle the sacrifices of thousands of GIs who left their lives like millions of Soviet soldiers in the battle against the Nazis, but the believe that the US are the “Motherland of Anti-Fascism” is nothing but a myth, which is also shown by the fascist coup attempt in the US itself: http://en.wikipedia.org/wiki/Business_Plot aus: https://wipokuli.wordpress.com/2013/06/06/d-day-shouldnt-be-forgotten/

Zur Zusammenarbeit von Teilen der US-Wirtschaft mit den Nazis siehe u. a.:

http://azvsas.blogspot.de/2009/05/how-us-capitalism-supported-hitler.html

Besonders wütende Vorwürfe richten sich auch auf meine Darlegungen zu Nine Eleven. Nun spielt Nine Eleven eine zentrale Rolle im gegenwärtigen „westlichen Narrativ“ und im von den USA geleiteten „War on Terror“, der unzähligen Menschen das Leben gekostet hat. Die Ereignisse sind auch Grundlage der Überwachungs- und Sicherheitspolitik. Da ist Frage nach dem Wahrheitsgehalt der offiziellen Darstellung unabdingbar. Hier nun teile ich die Position von vielen Menschen in den USA, der der dortigen Vereinigung von gestandenen Architekten und Ingenieuren (http://www.ae911truth.org/about.html) und z. B. des Schweizer Historikers Daniele Ganser (https://www.youtube.com/watch?v=sDPtiR4EQ2A).

Nach rund acht Jahren intensiven Studiums der Geschehnisse kann ich zu keinem anderen Schluss kommen, als dass es sich um einen „Inside Job“ eines Teiles der US-Machtelite gehandelt haben muss. Nun findet man im Internet dazu viele Darstellungen, derer eine ganze Zahl sich in absurde Spekulationen begeben. Es gibt auch sehr viele Äußerungen, die Israel für die Anschläge verantwortlich machen, was fraglos „Wasser auf die Mühlen“ von „Dumpfdenkern“ ist. Auf der anderen Seite allerdings besteht die Notwendigkeit der politologischen Erklärung des Sonderverhältnisses zwischen Israel und den USA, das sich nicht selten als der „mit dem Hund wedelnde Schwanz“ zu gerieren scheint. Nicht selten wird dies pauschal mit gefährlich dumpfen Deutungen, wie „die Juden regieren die USA“ versehen, was tatsächlich Ausfluss weiter bestehenden Antisemitismus sein dürfte. Die These, die ich in dem Artikel vertrete und mit Indizien untermauere, sagt, durch ausgedehnte Geheimdienstkenntnisse zu diesem „Inside Job“ hat die israelische Machtelite ein gut Stück Erpressungsmacht zur Nahost-Politik der USA gewonnen:

https://wipokuli.wordpress.com/2014/08/21/usa-und-israel-schmutzige-geheimnisse-und-erpressungsmacht/

Dort ist ausdrücklich gesagt, dass es sich um ein „Spiel“ zwischen den Machteliten handelt:

„Manch Simpel zieht sich gerne auf zweifelhafte Klischees zur US Politik zurück, aber es sollte eines klar sein: es ist ein Spiel zwischen der US-Machtelite und der Machtelite Israels. Es ist inzwischen „amtlich“: kein Land spioniert in den USA soviel wie Israel. Und die US-Machtelite hat sehr viele schmutzige Geheimnisse (http://tinyurl.com/bqqdwmv), und eine Fraktion der Machtelite (die über einige strategische Fragen tief gespalten ist) hat besonders schmutzige Geheimnisse: die Neocon-Fraktion (Neokonservatismus ).“ und:

„Um es gleich zu sagen, ich halte es mindestens für naiv, daraus den Schluss zu ziehen, der Mossad hätte Nine Eleven organisiert. Nicht, dass ich diesem Geheimdienst (wie allen anderen) Skrupel unterstellen würde, aber das hätte er gegen die Interessen der US-Machtelite nicht wagen dürfen.“

Ebenso wird der im Netz nicht seltenen Deutung entgegengetreten, dass die Ermordung Kennedys (die auf Grund diverser Indizien ebenfalls für einen Inside Job halten muss) ein Werk des Mossad sei:

„Da gibt es Leute, die glauben, wegen Kennedys vehementer Gegnerschaft zur Nuklarbewaffnung Israels habe der Mossad selbst ihn umgebracht, Nebbich! Auch wieder nicht wegen moralischer Skrupel hätte der Mossad nicht davon träumen können, sondern, weil Israel zum damaligen Zeitpunkt auf noch schwächeren Füßen stand, und viel wichtiger: Kennedys Gegnerschaft zur Nuklearbewaffnung lag auf der Linie der US-Machtelite insgesamt, während es die Widersprüche Kennedys zu dem Teil der Machtelite („Warrior“) waren, die vor den allergrößten Risiken einer Invasion Kubas (und einer nuklearen Konfrontation mit dem Ostblock) nicht zurückschreckten, waren, die Kennedys Todesurteil nach sich zogen“.

Nun wird – gar nicht mehr so erstaunlicherweise – die sehr kritische Sicht auf die US-Politik von den massiv auftretenden Störern eben auch als „Antisemitismus“ gewertet. Es wird aber besonders übel, wenn man versucht, nicht nur westliche koloniale Untaten der Vergangenheit, die letztlich der Bereicherung des Westens insgesamt dienten (und von denen ich indirekter Weise mit schwerem Gewissen mit „profitiere“), hinter der Shoa und den Problemen des realen Antisemitismus´ zu „verstecken“ (allein König Leopolds „Privatkolonialismus“ hat den Kongo ca acht bis zehn Millionen Tote gekostet, siehe Adam Hochschild, „King Leopold´s Ghost“), sondern auch die imperialen Verbrechen der Gegenwart. Auch die Kriege Ruandas und Ugandas haben den Kongo zwecks Gewinnung des für den Westen so wichtigen Coltans seit 1996 wohl noch einmal die gleiche Zahl an Toten gekostet.

Es wird makaber, wenn besagte Gruppierung die Darstellung der US-Strategie in Afrika und der gesamten südlichen Hemisphäre einfach als „Relativierung“ der deutschen Nazi-Barbarei diffamiert. Da sollte man einmal den US-Think-Tank-Betreiber George Friedman selbst hören, wie er sich darüber äußert, dass Reagan dafür sorgte, dass Iraker und Iraner sich gegenseitig umbrachten: https://www.youtube.com/watch?v=z5SjPLJOjqc .

Und es wird noch schlimmer, wenn man beschimpft wird, weil man darauf aufmerksam macht, dass es in US-Think-Tanks Ideen für den „Rassenkrieg“ (in Fortsetzung des berüchtigten „Project Coast“ – http://www.geschichte-suedafrika.de/story/drdeath.htm – im sterbenden Apartheid-Südafrika, dessen offenster enger Verbündeter Israel war) gibt:

And advanced forms of biological warfare that can target specific genotypes may transform biological warfare from the realm of terror to a politically useful tool.“

from: „Rebuilding America´s Defences“, S. 60,

http://de.scribd.com/doc/9651/Rebuilding-Americas-Defenses-PNA C

Die gegen mich adressierten Anwürfe sind insofern haltlos und unbegründet. Mich treiben sowohl Erkenntnisdrang als auch mein Gewissen, zu recherchieren und zu schreiben. Die Störer des Vortrags haben anhand von gewaltsamen Methoden, die durch Diffamierungen gerechtfertigt wurden, versucht, mich am Reden zu behindern, anstatt mir in einer gewaltfreien Diskussion zu beweisen, dass die von mir zur Debatte vorgelegten Hypothesen zu verwerfen sind.

Andreas Schlüter‏

Berlin, den 16. Mai 2015

PS: Ungestört habe ich dann meinen Vortrag: “Der Einfluss der US-Machtelite auf die Internationale Politik” zuhause auf Video aufnehmen lassen können: https://wipokuli.wordpress.com/2015/06/07/der-einfluss-der-us-amerikanischen-machtelite-auf-die-internationale-politik/

Links:

Fachschaftsinitiave am Otto-Suhr-Institut (OSI/FSI): http://fsiosi.blogsport.de/wir-ueber-uns/

https://wipokuli.wordpress.com/2012/10/21/moshe-zuckermann-wider-den-zeitgeist/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/04/03/moshe-zuckermann-ein-aufrechter-linker-mahner/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/26/die-jungste-schweinerei-wolffsohn-kettet-judentum-an-kapitalismus/

https://wipokuli.wordpress.com/2013/03/03/die-linke-und-die-friedensfrage-der-stand-der-dinge/

Am Donnerstag, dem 10. Oktober, wurde von mir dieser Vortrag zum „Nahostkonflikt und Afrika“ gehalten (http://tinyurl.com/psp29cj). Ich freue mich, meinen Lesern hier die Videoaufzeichnung des Vortrags in vier Teilen zugänglich machen zu können.

Leider springt der Film manchmal beim Anklicken weiter, dann mit dem Schieber auf Anfang gehen!

 vortrag-nahost-und-kongo

Der Nahostkonflikt und Afrika, Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=m8FAvbIOLZ4

Der Nahostkonflikt und Afrika, Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=wAuZ9sLHB1A

Der Nahostkonflikt und Afrika, Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=SXMbetYEJf4

Der Nahostkonflikt und Afrika, Teil 4: http://www.youtube.com/watch?v=mAnfw4UfoSc

Andreas Schlüter

Links:

https://wipokuli.wordpress.com/wp-content/uploads/2011/05/nahostkonflikt-und-afrika.pdf

https://wipokuli.wordpress.com/2011/05/17/desinformation-auch-zu-ruanda-und-ost-kongo/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/04/15/qualende-fragen-und-unerfreuliche-antworten/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/01/allmacht-usa-und-kein-ende-das-laboratorium/

https://wipokuli.wordpress.com/2013/02/22/crimes-on-congo-part-1-from-destruction-to-destroyed-independence/

Kongo und Ruanda (Englisch): http://www.blackstarnews.com/news/135/ARTICLE/5831/2009-07-03.html

http://uk-africa.blogspot.de/2012/09/the-truth-behind-rwanda-tragedy.html

http://www.fogcityjournal.com/wordpress/1931/reverend-rick-warren-on-trial-in-the-court-of-public-opinion/

Am Donnerstag, den 10. Oktober, um 19:00 Uhr Vortrag von Andreas Schlüter

im Afrikahaus,  Bochumer Straße 25, 10555 Berlin

„Der Nahostkonflikt und Afrika“

a-schlueter

Videoaufzeichnung meines Vortrags:

https://wipokuli.wordpress.com/2013/10/11/der-nahostkonflikt-und-afrika-videoaufzeichnung-des-vortrags-am-10-oktober-2013-in-afrikahaus-in-berlin/

Andreas Schlüter, Jahrgang 1947, ist Diplom-Soziologe mit langer Erfahrung in der Bildungsarbeit. Er hat enge persönliche Bindungen an Afrika und seine verschiedenen Großregionen.

Noch in seiner Schulzeit ist er sich bewusst geworden, wie sehr Afrika (und weitere Teile der übrigen Welt) gezwungenermaßen zum hohen wirtschaftlichen Standard in der Weltgegend seines Aufwachsens durch Ausplünderung, Kolonialismus und Neo-Kolonialismus beigetragen hat. Eine wichtige Rolle hat in seinem Leben auch und gerade die Auseinandersetzung mit den deutschen Verbrechen und ihren Auswirkungen auf den Nahen Osten gespielt.

Er musste feststellen, dass mit dem Ende der Naziherrschaft Rassismus, Unterdrückung und Menschenverachtung nicht beendet waren.

 afrikahaus

Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Themen „Nahostkonflikt“ und „Afrika“ nicht viel miteinander zu tun zu haben, aber es gibt vielfältige Verbindungen zwischen ihnen. Nicht nur, dass es zwischen Afrika und dem Nahen Osten eine lange geschichtliche Verknüpfung gibt, es sind auch beide Regionen von westlicher Dominanz und neoliberaler „Globalisierung“ zur Ausplünderung ihrer Rohstoffe schwer beschädigt. Darüber hinaus dient das Thema Nahostkonflikt interessierten Kreisen zu einer systematischen Spaltung in antiimperialistischen und antirassistischen wie generell linken Bewegungen.

Auf der einen Seite wird hinsichtlich der unglaublichen deutschen Verbrechen an den europäischen Juden gerne die Einzigartigkeits-These gepflegt, auf der anderen Seite wird bei Bedarf von interessierter Seite gerne die Parallele gezogen, so, wie man in den westlichen Medien zur Katastrophe in Ruanda die Tutsi zu den „Juden Afrikas“ erklärt hat, um Kagame und der ruandischen Regierung „freie Hand“ im Kongo zu geben. Man spricht vom „neuen Antisemitismus“, meint aber nicht die anschwellende Propaganda gegen die Mehrheit der Semiten, die Araber (die auch große Teile Nordafrikas bewohnen), und übersieht geflissentlich zionistisch radikalisierte junge Juden in Israel, die „Tod den Arabern“ grölen. Dafür erklärt man die Israel-Kritik aus der südlichen Hemisphäre (auch aus der afrikastämmigen Welt) eben zum „neuen Antisemitismus“. Dies und vieles mehr wird in dem Vortrag und der Diskussion behandelt werden.

http://www.afrikahaus-berlin.de/c_3_0_0.php?PHPSESSID=8jleouluv8cvab49n89lmk2rf3

Der Nahostkonflikt hält seit Jahrzehnten immer wieder die Welt in Atem. Er steht nicht nur geografisch im Zentrum einer Region, um deren Ressourcen und „Gestaltung“ globalstrategisch gerungen wird, er spielt auch eine gewichtige Rolle als Nebelwand und Verwirrfaktor in der Auseinandersetzung um demokratische und humanistische Ziele und Ideale. Viele Akteure behaupten, ihn lösen zu wollen. Spätestens seit Ende der 70iger Jahre hat der palästinensische Mainstream sich zur „Zwei-Staaten-Lösung“ bereit gefunden. Trotzdem werden die Palästinenser in den westlichen Medien notorisch als Hindernis für diese Lösung dargestellt. Kenner der Situation wissen tatsächlich, dass sich letztlich sogar auch die Hamas zu dieser Lösung bereitfinden würde, wenn die Grundlage die Grenzziehung von vor 1967 wäre, ungeachtet irgendwelcher Gebietsaustausche, sofern sie beidseitig fair ausgehandelt wären.

Und Israel?

Die notorische Missachtung von UN-Resolutionen und Völkerrecht im Verein mit den USA in der Nahostfrage einmal außen vor gelassen, wird von Israels Regierung immer wieder gefordert, die Grenzen des Staates Israel zu definieren. Diese Forderung ist erfüllt! Man wird aber nicht einmal mit einem Mikroskop das Gebiet finden können, das man den Palästinensern zugedacht hat, nicht einmal einen „Vatikanstaat“:

Karte des israelischen Einwanderungs-Ministeriums

Quelle: http://www.moia.gov.il/Moia_en/Offices/Map.htm , zur Vergrößerung auf das Bild klicken!

Nach vielen Monaten funktioniert dieser Link nicht mehr!

Andreas Schlüter

Mit Erstaunen sieht die Welt, dass die israelische Regierung andere Regierungen mit Leichtigkeit zu Handlungen wider jedes Völker- und Seerecht bringen kann, dass Verkehrsunternehmen sich von ihr einschüchtern lassen, dass sie die EU dazu bringt, alle Maßstäbe, die die bei nicht-westlichen Regierungen an rechtliches Wohlverhalten anlegen würde, leichten Herzens über Bord zu werfen.

Was ist der konkrete Anlass? Israel besteht auf dem nicht vorhandenen „Recht“, den Gazastreifen, Teil Rest-Palästinas, Teil der besetzten Gebiete, die Israel gemäß Völkerrecht und UN-Beschlüssen längst zugunsten eines palästinensischen Staates hätte räumen müssen, weiterhin abzuriegeln und Menschen den Zugang zu diesem Gebiet zu verwehren, was zu unsäglichen Zuständen im Gazastreifen führt. Dabei wurden bei dem Versuch antiimperialistischer Friedensaktivisten im letzten Jahr, die Blockade zu durchbrechen, schon in internationalen Gewässern in einem Akt der Piraterie neun Menschen durch die israelischen Streitkräfte ermordet.

In diesem Jahr hat die israelische Regierung nun nicht nur die griechische Regierung zu völker- und seerechtswidriger Behinderung der zweiten Flottille „verführt“, sondern ist offenbar auch vor Sabotageakten in griechischen gegen Schiffe der Flottille nicht zurückgeschreckt. Die westlichen Regierungen der Länder, aus denen diese Schiffe stammen, verschließen weitgehend davor Augen und Münder.

Wasser auf die Mühlen der „Dumpf-Denke“

Leider sind in vielen Ländern dumpfe antijüdische Ressentiments keineswegs verschwunden und alberne bis gefährliche Vorstellungen (wie sie z. B. die Nazis zur Entlastung des Kapitals propagiert haben), „die Juden würden die Welt regieren“, bekommen unappetitliche Pseudo-Nahrung. Aufgeklärte Gegenargumente und die richtigen Verweise auf nötige Trennung zwischen kulturellen Kollektiven und Staaten wie Regierungen werden in ihrer aufklärerischen Wirkung dadurch behindert, dass die Regierungen Israels immer wieder den Eindruck nähren, Israel sie der Staat aller Jüdinnen und Juden der Welt, und die Regierung Israels würde Sachwalter aller Menschen jüdischer Abstammung sein.

Der Auftrieb für antijüdische Ressentiments schert die israelische Regierung nun in keiner Weise, auch die Tatsache, dass in aller Welt Jüdinnen und Juden gegen die freche Vereinnahmung Sturm laufen und sich in nicht geringer Zahl an der Gaza-Flottille beteiligen, wird von ihr wie der westlichen Politik und dem Kommerz-medialen Mainstream geflissentlich übergangen.

Rechtsradikalismus in Israel

Neben der faktischen Politik des Ethnozentrismus´, des Rassismus´ und des Kolonialismus´ durch die israelische Regierung gibt es darüberhinaus auch noch den offenen zionistischen Rechtsextremismus, der gerne „Tod den Arabern“ skandieren lässt. Solche Leute würde man in Deutschland zu Recht als „Faschos“ apostrophieren. Aber auch diese nicht mehr nur randständigen Phänomene israelischer Politik werden gerne unter den Teppich gekehrt. Gerade sie sind aber ein Zeichen dafür, dass auch die internen Widersprüche der israelischen Gesellschaft in der Gefahr sind, anstatt ausgetragen und behoben zu werden, durch Aggression nach „außen“, sprich in die okkupierten Gebiete und in die palästinensische Community hinein „neutralisiert“ zu werden. Dafür gibt es unsägliche geschichtliche Beispiele der „Sündenbock-Schaffung“.

Unter „normalen“ Bedingungen

Unter sogenannten normalen Bedingungen müsste man erwarten, dass dieses Land, das mit dem wohl unausweichlichen Unrecht an den Palästinensern, mit der „Nakba“, der Katastrophe für die Palästinenser, ins Leben getreten ist, alles tun würde, um mit der Umgebung, den Opfern der historischen Entwicklung und der Geschichte ins „Reine zu kommen“. Der „historische Kompromiss“, den die Palästinenser mit dem Verzicht auf Dreiviertel ihres ursprünglichen Heimatlandes durch ihren politischen Mainstream akzeptiert haben, wäre die Chance dazu. Aber es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Regierung bzw. der überwältigende Teil der „politischen Klasse“ Israels zu dieser ehrlichen Zwei-Staaten-Lösung bereit ist. Nicht nur sieht man keine Bereitschaft zum Abbau der illegalen jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, man sieht noch nicht einmal die Bereitschaft zum konsequenten Stop des Siedlungsneubaus. Aber die „Zwei-Staaten-Lösung“ ist der einzige Weg, zu dauerhaftem Frieden mit den Palästinensern und der übrigen arabischen Umgebung zu kommen.

Wo bleibt die „Zwei-Staaten-Lösung“?

Wenn nun aber Israel die völkerrechtliche Lösung der Gründung eines Palästinensischen systematisch sabotiert, auch auf den Karten seiner Ministerien die Existenz der besetzten Gebiete leugnet (http://www.moia.gov.il/Moia_en/Offices/Map.htm), keinen Raum für friedliche Gegenwehr der Palästinenser oder internationale Solidarität lasst, dann bleibt nur ein Schluss: im Denken der politischen Klasse Israels haben immer noch Moshe Dajans Worte Gültigkeit, die er nach dem „Sechs-Tage-Krieg“ 1967 hinsichtlich der besetzten Gebiete, also bezüglich des Gaza-Streifens, der Westbank und Ostjerusalems sagte: man solle die Palästinenser wissen lassen, „dass wir keine Lösung haben, ihr sollt weiter wie die Hunde leben und wer gehen will, soll gehen“!

Die ethnische Säuberung Palästinas

Die Vertreibung der Palästinenser aus den von den jüdischen Milizen und später der israelischen Armee angestrebten Gebieten schon bei der Entstehung Israels beschreibt der israelische Historiker Ilan Pappé (http://socialsciences.exeter.ac.uk/iais/staff/pappe/publications/) in seinem Buch „Die ethnische Säuberung Palästinas“. Man muss davon ausgehen, dass wichtige Kräfte in Israel weiterhin auf gewaltsame Auseinandersetzungen setzen, damit es erneut zu Flüchtlingsbewegungen insbesondere aus der Westbank kommt. Große Teile Ostjerusalems sind bereits gegen jedes Völkerrecht „annektiert“. Es ist ein wahrhaft böser Verdacht, den ich hier ausspreche, aber Hardcore-Zionisten mögen bei milder Kritik aus den USA denken: was wollen diese Gojim eigentlich, sie haben doch auch genug Zeit gehabt, um mit ihren Indianern fertig zu werden!

Wie stellt sich Israels politische Klasse ein Palästina vor?

Offenbar stellt man sich entweder ein Palästina von der Größe des Vatikanstaates vor, oder aber ein Schein-Palästina im Sinne der „Bantustans“ des damaligen Apartheid-Südafrika, dessen offenster Verbündeter Israel war. Ein Blick auf die Karte der Siedlungen, die man mit Klauen und Zähnen verteidigt, gibt einen Eindruck davon, wie man ein reales Palästina verhindern will:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:West_Bank_%26_Gaza_Map_2007_(Settlements).png&filetimestamp=20090112062128

 

Nicht ohne die USA

Wer die Entwicklung des Nahen Ostens und Israels aufmerksam und gründlich analysiert hat, weiß aber, dass die widerliche Entwicklung hin zu kolonialistischer und rassistischer Besatzungspolitik und zu immer ungezügelterem Ethnozentrismus innerhalb Israels nicht ohne die USA möglich gewesen wäre. Man könnte meinen, die im wesentlichen weiße angelsächsische und protestantische Kapitalmacht hätte Israel und die Jüdinnen und Juden, die sich von israelischer Politik vereinnahmen lassen, im unterschwellig weiter bestehenden rassistischen „Weltsystem“ zu ihren Haussklaven gemacht. Und wie der Haussklave seine kleinen Privilegien dem Feldsklaven gegenüber verteidigte, indem er sich mit seinem Herrn identifizierte und den Hass von diesem auf sich ablenkte, so wird Israel in den Augen vieler Menschen in der Welt zum Inbegriff des Imperialismus, wozu sich die superreichen WASPs in ihren Luxus-Bunkern die Hände reiben!

Zeichen der Hoffnung

Man soll aber nicht Alles finster sehen. Die jüngsten Entwicklungen haben viele fortschrittliche Jüdinnen und Juden zu noch deutlicherer Stellungnahme gegen die Aktionen des Staates, der sie frech vereinnahmen will, herausgefordert. Diese mutigen und aufrechten Menschen werden immer sichtbarer und ihr Potential wächst, den manipulierten, aber gutwilligen Menschen im Westen zu zeigen, dass das Interesse der Mehrheit aller Jüdinnen und Juden wie der Mehrheit aller Menschen das an Frieden und Gerechtigkeit ist, nicht aber an einem Staat, der sich frech über Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Völkerrecht und UN-Beschlüsse stellt. Diese Entwicklung fürchtet die israelische Regierung wie der Teufel das Weihwasser und deswegen versucht sie jetzt, israelische Friedensaktivisten juristisch zu terrorisieren, zum Beispiel, indem sie sie bei Boykottaufrufen kriminalisiert.

Andreas Schlüter

Hier noch einmal der vereinfachte Zugriff auf meine letzten Beiträge zu Nahost, Diffamierungskampagne gegen DIE LINKE, Rassismus und Antisemitismus:

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/22/die-linke-und-ihre-rechten-was-wollen-sie/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/17/was-fur-die-linke-auf-dem-spiel-steht-oder-was-fur-die-gesellschaft-auf-dem-spiel-steht/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/16/die-linke-fiktion-was-vorstand-und-fraktion-hatten-beschliesen-konnen/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/07/sarrazin-reinwaschung-durch-eine-nebelwand/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/06/01/allmacht-usa-und-kein-ende-das-laboratorium/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/05/26/pseudolinke-dreckschleudern-pro-imperialisten-und-die-5-kolonne-gegen-a-mensch/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/05/20/allmacht-usa-und-kein-ende-werkzeuge/

https://wipokuli.wordpress.com/2011/05/15/nahost-prufstein-fur-anti-imperialisten/

Andreas Schlüter

Wieder zeigt sich, dass eine der Funktionen des Nahostkonflikts für das Imperium das Arbeiten an der Zerstörung linker, antiimperialistischer und antirassistischer Bewegungen ist. Dabei spielen auch immer jeweilige 5. Kolonnen eine Rolle. Zum Thema hier eine kleine Sammlung von Links, weit entfernt von jeder Vollständigkeit:

http://www.jungewelt.de/2011/06-11/049.php

http://www.jungewelt.de/2011/06-11/050.php

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1477650/

http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/APELL_parteivorstand_der_linken_fairplay_fuer_palaestina.htm

http://www.alternativenews.org/english/index.php/blogs/michael-warschawski/3657-solidarity-with-palestinians-and-anti-semitism

https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2011/01-14/054.php

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,767837,00.html

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0811_israelkritik.htm

http://www.palaestina-portal.eu/kampagnenjournalismus_hasbara_jagd_auf_die_linke.htm#11.6.2011

http://paper.li/Gegenstrom/1306971938?utm_source=subscription&utm_medium=email&utm_campaign=paper_sub

 Andreas Schlüter

Ein „heikles“ Thema

Aus verständlichen Gründen muss man, wenn man aus diesem Land stammt, eine besonders hohe Sensibilität aufwenden, wenn es um Israel und den Nahostkonflikt geht. Es war die Nazi-Diktatur, die auch durch Wähler an die Macht gekommen ist und sich durch recht breiten Zuspruch an dieser gehalten hat. Sie hat mit zahlreichen Mittätern sechs Millionen europäische Juden umgebracht und unsägliches weiteres Leid und Tod über Abermillionen weiterer Menschen gebracht. Deutschland hat damit auch wesentlich dazu beigetragen, dass die Gründung Israels zu großem Unrecht an den Palästinensern führte und durch die Politik dieses Staates immer noch führt. Aber bei aller Behutsamkeit in der Beurteilung der Bewohner Israels darf nicht der Blick auf Völkerrecht und auf die Rechte der Menschen vernebelt werden, die für die deutschen Verbrechen keinerlei Verantwortung tragen.

israel-und-palaestina

Ebenso darf es nicht dazu führen, dass die Augen vor sonstigen Handlungen der Staatsmacht Israels geschlossen werden. So war die israelische Regierung immer der offenste Verbündetet des rassistischen Apartheid-Regimes Südafrikas; etwas, das im öffentlichen Bewusstsein kaum angekommen ist.

„Links sein“ heißt auch: Anti-Imperialist sein

Als Linke/r, die oder der sich somit auch als Anti-Imperialist verstehen muss, darf man nie die Augen vor Unrecht verschließen, erst recht nicht, wenn man mit dem Lande, das dieses begeht, enge Bindungen und somit Einflussmöglichkeiten hat.

Ich möchte mit einem zum Aufsatz ergänzten Vortrag, der hier herunterzuladen ist, zum Verständnis der „vertrackten Nahost-Problematik“ beitragen. Der ergänzte Vortrag wurde von mir in einem seit einigen Jahren bestehenden „Afrikanischen Gesprächskreis“, dessen Mitglied zu sein ich die Ehre habe, 2006 gehalten. Zur den Leser vielleicht erstaunenden Verknüpfung dieses Konflikts mit Afrika gibt einesteils die Einführung des Papiers Aufschluss, zum anderen wird der Inhalt die Verbindungen deutlich machen. Es ist immer ganz gut, bei der Betrachtung eines Problems einmal die Perspektive  zu wechseln:

hier klicken und herunterladen: nahostkonflikt-und-afrika

Andreas Schlüter

Siehe auch:

Wir sind Weltmeister – auch im Wegschauen“: https://wipokuli.wordpress.com/2014/07/15/wir-sind-weltmeister-im-wegschauen/

Moshe Zuckermann ist Sohn von Holocaust-Überlebenden, bekennender (freiheitlicher) Kommunist, praktizierender Realist und unnachsichtiger Kritiker der israelischen Okkupations-Politik wie der gesellschaftlichen Entwicklung in Israel. Wieder konnte man das Vergnügen (wie den Schmerz über viele dargebotene Fakten) seines eindringlichen Vortrags teilen. Dies war am Freitag, dem 1. April, im Senatssaal der Humboldt-Universität möglich, und konnte auch durch offenkundig aktiv werdenden Mitglieder des BAK Shalom nicht getrübt werden. Der BAK Shalom (Bundesarbeitskreis Shalom der Linksjugend (`solid) in DIE LINKE) ist ja der politische (bei aller nötigen Trennung zwischen Personen und Überzeugungen) Abszess am Gesäß meiner Partei DIE LINKE. So sehr die Herrschaften rethorisch geübt hatten, einen Moshe Zuckermann können diese Leute nicht aus der Spur bringen!

Zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus

Der Vortrag im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) hatte zum Thema: „Zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus“. Wieder einmal machte Zuckermann deutlich, dass diese beiden Phänomene eben keineswegs – wie die Unterstützer der rassistischen und kolonialistischen Politk Israels gerne behaupten – zusammengehören, sondern inhaltlich entgegengesetzte Pole sind. So, wie der Antisemitismus einer rechten Ausgrenzungsideologie entspringt, ist Israel-Kritik auf der Grundlage freiheitlichen fortschrittlichen und sozialen Denkens die notwendige Konsequenz der politischen und sozialen Realität israelischen Regierungshandelns sowie der gesellschaftlichen Entwicklung in Israel. Ungeachtet der Tatsache, das Antisemiten sich natürlich als Israel-Kritiker tarnen können, wer kann sich nicht tarnen? Es gibt auch Antisemiten, die Israel-Unterstützer sind. Hat es nicht Unterstützer des zionistischen Projekts in Europa und den USA gegeben, die die Juden einfach los sein wollten (dies fragt sich hier der Autor)?

Was ist realistisch?

Aber auch etwas Weiteres von großer Wichtigkeit vertrat Zuckermann enerisch: zwar ist auch die Infragestellung der Staatlichkeit Isreals angesichts israelischer Geschichte und Politik keineswegs automatisch Ausdruck von Antisemitismus (konkret besser Antijudaismus, der Autor), aber komplett unrealsistisch. Die Vision eines binationalen Staates mag humanistisch gut begründbar sein, ist aber derzeit völlig obsolet, da sie weder von der überwiegenden Mehrheit der Juden in Israel noch von der überwiegenden Mehrheit der Palästinenser gewollt ist. Dies schließt nicht aus, dass eine Zweistaatenlösung zur Föderation führen könnte.

Nicht ohne Ostjerusalem und die Flüchtlingsfrage

Was Zuckermann ebenso klar machte war, dass eine Staatsgründung der Palästinenser aber nicht ohne die Räumung der besetzten Gebiete der Westbank und Ostjerusalems sowie einer wie auch immer gearteten Lösung des Flüchtlingsproblems zu haben ist. Wird dies versäumt, würde es auf Grund der demografischen Entwicklung entweder den zionistischen Traum eines „Jüdischen Staates“ infragestellen, oder aber zur Etablierung eines offenen Apartheit-Staates führen. Gleichzeitig ist aber die Linke Israels in solchem Schwächezustand, die Rechte so übermächtig, dass ernsthafte Schritte zur Lösung dieser Frage angesichts der Verbindung von Siedlerbewegung und Militär Probleme bis hin zur Bürgerkriegsgefahr heraufbeschwören. Kritisch sei hier angemerkt, dass die Zeit nicht reichte, in den gedanklichen Szenarien die palästinensischen Akteure wirklich ins Kalkül zu ziehen.

Wer gefährdet langfristig die Existens Isreals?

Die entscheidende Konsequenz der zuckermannschen Darstellung war aber diese: Israels langfristige Existenz (kurzfristig ist sie allein durch die starke Atombewaffnung mit ca 200 Atomsprengköpfen komplett gegen staatliche Akteure gesichert) ist nur wirklich durch eine faire und gerechte Lösung des Problems der palästinensischen Staatlichkeit zu sichern. Es sind also tatsächlich die Unterstützer (auch die staatlichen) der präsenten israelischen Politik sowie die Verharmloser der chauvinistischen und rassistischen gesellschaftlichen Entwicklung (die die vielen Teilungen innerhalb der israelischen Gesellschaft gleichzeitig verklammern), die langfristig an der Gefährdung Israels basteln. Und auch die Kriegsgefahr wird durch die verbohrte Politik Israels für mehr als die enge Region erhöht.

Sind die Palästinenser Antisemiten?

Es fehlte die Zeit, die Absurdität dieser Frage wirklich gründlich zu entschlüsseln, denn die Araber stellen die größte Zahl der Semiten, aber es war natürlich der Antijudaismus gemeint, und zwar der, wie er in seiner Art für Europa typisch ist. Und da kam auch wieder die größte Klarheit zutage, für die ein Moshe Zuckermann steht, nämlich die Notwendigkeit, kollektive Antagonismen (insbesonder seitens der zur Ohnmacht verdammten) und ihren sozialen Ausdruck von ideologischen (faschistischen) Konzepten des Antijudaismus´ zu trennen. Wie richtig, dass Zuckermann darauf hinwies, dass nicht selten aus jüdischen Mündern in Israel zu hören ist: „Tod den Arabern!“. Da läge dann – so könnte einem in den Sinn kommen – die Frage auf den Lippen: „sind die Juden Antisemiten?“.  Also: Nebbich!

Andreas Schlüter